Patrick Funk im Trikot des VfB Stuttgart. Mittlerweile spielt er beim FC St. Pauli. Foto: dpa

Die Leihgaben vom VfB - Funk und Didavi - haben in St. Pauli und Nürnberg kaum Spielpraxis.

Stuttgart - Beim VfB Stuttgart kamen sie nicht wie gewünscht zum Zuge, doch die Roten schätzen ihr Talent. Deshalb sollen Patrick Funk und Daniel Didavi in der Fremde reifen, um gestärkt zurückzukehren. Bisher geht der Plan nicht auf.

Drei Spieler hat der VfB im Sommer ausgeliehen, und nicht immer läuft die Sache so perfekt auf wie im Fall von Bernd Leno. Der Torhüter hat sich bei Bayer Leverkusen auf Anhieb in den Fokus gespielt. Davon sind Patrick Funk beim FC St. Pauli und Daniel Didavi beim 1. FC Nürnberg weit entfernt. Die VfB-Verantwortlichen schauen genau hin: 

Unglücklich in St. Pauli: Patrick Funk

Patrick Funk: War das eine Begrüßung! Als "Spätzle-Beckham" empfing ihn der Boulevard in Hamburg, weil er mit sechs Jahren ein Trikot von David Beckham geschenkt bekam, den er gar nicht kannte. "Von Beckham bin ich weit entfernt", sagt Funk (21/Leihvertrag bis 2013) - von einem Stammplatz ebenso. Den hat im zentralen defensiven Mittelfeld bei St. Pauli Fabian Boll (32) inne. "Er ist Kultfigur und Kapitän", sagt Funk, der es auf drei Ligaeinsätze (63 Minuten) gebracht hat - und sieht sich als "Opfer des Systems". Trainer André Schubert setzt in dieser Saison auf einen statt bisher zwei Sechser. Zuletzt kehrte er zwar zum alten System zurück, gab aber Dennis Daube den Vorzug vor Funk. "Das hat sich Paddy anders vorgestellt", sagt dessen Berater Uli Ferber. "So, wie es zurzeit läuft, kann ich nicht zufrieden sein", bestätigt Funk, der auf Anhieb eine Wohnung für sich und seine 20 Fische gefunden hat, "die Mannschaft ist top, ich habe schnell Freunde gefunden, aber natürlich bin ich gekommen, um Spielpraxis zu bekommen." 

Die erhält er am Montag (20.15 Uhr/Sport1) im EM-Qualifikationsspiel der deutschen U 21 beim Außenseiter San Marino. Zuletzt besetzten Sebastian Rudy (Hoffenheim) und der Bochumer Kevin Vogt die Sechser-Positionen, doch Vogt ist gesperrt, und Rudy darf pausieren. "Beide spielen permanent im Verein, da kann ich keine Ansprüche stellen", sagt Funk. Im Verein ist das anders. "Wenn sich meine Situation in St. Pauli nicht ändert, muss man darüber reden."

Verletzt in Nürnberg: Daniel Didavi

Daniel Didavi: Schmerzfrei, endlich. Das Comeback ist in Sichtweite, die Rückkehr ins Mannschaftstraining soll in zwei bis drei Wochen erfolgen. Positive Nachrichten sind das für Didavi - allerdings die einzigen für den offensiven Mittelfeldspieler (21/Leihvertrag bis 2012) beim 1. FC Nürnberg. Eine Minute hat er in der Bundesliga gespielt - dann kam Anfang August die ernüchternde Diagnose Meniskusriss. Mit der Spielpraxis war es nichts - doch das soll sich ändern. "Wenn ich zurückkomme, wird erst ein Drittel der Saison absolviert sein", sagt Didavi. "Ich will angreifen - auch in der U 21." Ob er nach seiner Rückkehr beim Club spielen wird, ist aber fraglich. Auf seiner Position im offensiven Mittelfeld spielt zurzeit Markus Feulner - und das nicht schlecht. 

Sportlich läuft es noch nicht nach Plan. Außerhalb des Platzes schon. "Ich wohne an einem Stadtpark, fünf Minuten von der City entfernt", berichtet Didavi. "Nürnberg hat eine tolle Altstadt, ich fühle mich wohl. Und bald kommt meine Freundin nach - sie studiert dann in Nürnberg Wirtschaftswissenschaften." Will sich das Pärchen in Franken niederlassen? "Ich bin für ein Jahr ausgeliehen - was dann passiert, weiß ich noch nicht", sagt Didavi, dem die Vorwürfe von VfB-Manager Fredi Bobic aus dem Frühjahr noch wehtun: "Es wurde gesagt, dass ich trainingsfaul bin - doch das stimmte nicht. Das war keine schöne Zeit. Ich bin in der Rückrunde in ein Loch gefallen und hatte das Gefühl, dass ich machen konnte, was ich wollte - gespielt hätte ich nicht."