Der VfB Stuttgart kommt beim Schlusslicht Greuther Fürth nicht über ein 0:0 hinaus. Torjäger Sasa Kalajdzic spielt bei seinem Comeback 90 Minuten lang durch und ist hinterher „fix und fertig“.
Fürth - Immerhin, und das war das Positive aus Stuttgarter Sicht an diesem tristen Fußballnachmittag in Fürth: Es gab in der Schlussphase das Drängen aufs Siegtor. Es gab Chancen. Der Wille war da. Die drei Punkte am Ende aber nicht, und das wäre auch nicht verdient gewesen nach diesem über weite Strecken matten Auftritt beim abgeschlagenen Schlusslicht Greuther Fürth, das seinerseits auch Chancen hatte aufs Siegtor.
0:0 also stand es am Ende, und das war nach diesem so niveauarmen Spiel ein folgerichtiges Ergebnis zum Rückrundenauftakt im Ronhof. „Wir sind natürlich nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis“, sagte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo hinterher: „Wir haben ein paar Chancen zugelassen, bei denen uns Keeper Florian Müller im Spiel hält, wir haben auch unsere Chancen in der zweiten Halbzeit nicht nutzen können – wir haben uns viel mehr vorgenommen, es hat leider nicht geklappt.“
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So konnte man das wohl sagen. Einen Lichtblick aber gab es immerhin – denn nach 141 Tagen Pause konnte Matarazzo wieder auf seinen Torjäger Sasa Kalajdzic zurückgreifen. Der Österreicher hatte wegen einer Schulterverletzung lange gefehlt, nun spielte er etwas überraschend von Anfang an und am Ende ebenso überraschend sogar über die komplette Spielzeit durch. Vor der Partie hatte Matarazzo noch von 60 Minuten als möglicher Einsatzzeit beim Comeback gesprochen.
„Man hat gemerkt, dass er noch Körner hatte, es war nicht das intensivste Spiel für ihn“, sagte der Trainer nach der Partie in Fürth und ergänzte: „Sasa hat unserem Spiel wieder gut getan.“
Fix und fertig
Der Angreifer selbst zeichnete nach dem Spiel ein anderes Bild als Matarazzo, denn Körner hatte er entgegen der Aussage des Trainers offenbar nicht mehr wirklich zum Schluss. „Ich bin fix und fertig – nach 60 Minuten hat der Trainer gefragt, ob ich noch kann und ich wollte noch, ich habe alles probiert“, sagte Kalajdzic und pumpte ordentlich ins Fernsehmikrofon: „Aber jetzt spüre ich die Beine natürlich, ich konnte vom Kopf her, jetzt spüre ich aber den ganzen Körper.“
Dennoch: Vorher hatte er vor allem in der Schlussphase einige Gelegenheiten. „Wenn er fit ist“, sagte Matarazzo dann noch, werde Kalajdzic bestimmt die eine oder andere dieser Gelegenheiten nutzen. Im Kampf gegen den Abstieg jedenfalls hat sich der Angreifer nun zur rechten Zeit als großer Stuttgarter Hoffnungsträger zurückgemeldet. „Man hat gesehen“, sagte Sportdirektor Sven Mislintat, „wie wichtig er für uns ist.“
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Auch Mislintat trauerte dann wie sein Trainer der verpassten Chance auf einen Sieg hinterher. „Wir hatten uns drei Punkte vorgenommen, deswegen sind wir nicht ganz zufrieden“, sagte er.
Zufrieden war auch Florian Müller nicht ganz – der VfB-Keeper hob am Ende aber das Positive hervor: „In der letzten halben Stunde haben wir brutal Druck gemacht, da hatten wir auch drei, vier Chancen, aber machen das Tor nicht“, sagte er und ergänzte: „ Wichtig war aber unterm Strich auch, dass die Null gestanden hat.“
Sprung auf Rang 15
So beträgt der Vorsprung des VfB auf den Tabellen-17. Arminia Bielefeld nun weiter einen Punkt. Da der FC Augsburg am Samstag bei der TSG Hoffenheim verlor, rückten die Stuttgarter vom Relegationsplatz auf Rang 15 vor.
Unterdessen wurde am Samstag bekannt, dass Daniel Didavi coronabedingt im Kader fehlte. Wie Trainer Matarazzo sagte, hatte der Offensivmann Kontakt zu einem positiv getesteten Mitspieler. Didavi habe deshalb aus Vorsicht nicht im Aufgebot gestanden – er ist demnach in Quarantäne.
Und die Fürther? Die stehen weiter abgeschlagen als Schlusslicht da – und flüchteten sich am Samstag in Durchhalteparolen. „Wir müssen zu Hause gewinnen, aber am Ende das Tages ist es wichtig, dass wir zu Hause nicht verlieren“, sagte Kapitän Branimir Hrgota: „Es gibt noch viele Punkte zu holen.“