Sven Mislintat ist seit Mai 2019 Sportdirektor des VfB Stuttgart. Foto: Baumann/Julia Rahn

Der VfB Stuttgart hat einen Nachfolger für Thomas Hitzlsperger gefunden – als Vorstandsvorsitzender. Was aber wird aus dem Amt des Sportvorstands?

Stuttgart - Die eine wichtige Frage ist beantwortet beim VfB StuttgartAlexander Wehrle wird neuer Vorstandsvorsitzender. Daran schließt sich allerdings gleich die nächste an: Was heißt das für die Position des Sportvorstandes?

 

Thomas Hitzlsperger bekleidet aktuell ja beide Ämter, und zuletzt hatte es durchaus emotionale Debatten darüber gegeben, wie das neue Konstrukt nach dem Abgang des Ex-Nationalspielers aussehen könnte. Und wer die Rolle des Sportvorstands ausfüllen könnte. Nun ist entschieden, dass erst einmal nichts entschieden ist. Oder doch?

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Klar ist einerseits, dass Wehrle seine Stärken nicht im Bereich Sport hat und zunächst einmal nicht für eine Doppelrolle verpflichtet wurde. Möglich ist es dennoch, dass am Ende auch der Sport in seinen Verantwortungsbereich fällt. Denn: Dass ein Sportvorstand von außen verpflichtet wird, gilt mittlerweile als ausgeschlossen. Sven Mislintat bliebe dann als Sportdirektor der starke Mann auf sportlicher Seite. Auf dessen Vorschlag, einen aus dem bisherigen Direktorenteam beim VfB (Sport, Organisation, Nachwuchs) zum Sportvorstand zu machen, ist der Aufsichtsrat nicht eingegangen.

Staudt über Wehrle: „Macht nichts Unkluges“

Hier die Zuständigkeiten klar festzuzurren, ist eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Wochen. Immerhin schätzen sich Mislintat und Wehrle, der eingeschlagene Weg (Wehrle: „Den möchte ich ausbauen“) gilt als vernünftig, erfolgreich und identitätsstiftend – weshalb auch Kenner der Szene nicht damit rechnen, dass der neue AG-Chef ausgerechnet im sportlichen Bereich auf Veränderungen pochen wird. „Alex wird sicher nicht nach Stuttgart kommen und etwas Unüberlegtes und Unkluges machen“, sagt etwa Ex-VfB-Präsident Erwin Staudt, dessen Referent Wehrle einst beim VfB war. Er ergänzt: „Ich weiß aus den Gesprächen mit ihm, dass Alex – wie die ganze Bundesliga – weiß, was Sven Mislintat und seine Jungs für einen guten Job machen.“

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Der Sportdirektor des VfB hatte jüngst seine Wertschätzung für Wehrle ausgedrückt: „Ich glaube, soweit ich dies aus der Distanz beurteilen kann, dass er einen außergewöhnlich guten Job macht.“ Mislintat hat auch erklärt, seinen Vertrag bis 2023 auf jeden Fall zu erfüllen. Was danach kommt? Hängt nun auch davon ab, wie sich die Zusammenarbeit zwischen dem neuen VfB-Boss und dem Sportchef anlässt. Und ob es dem VfB gelingt, die finanziellen Rahmenbedingungen zu verbessern. Etwa durch einen weiteren Investor oder neue Sponsoren.