Die Vesperkirche, wie man sie kennt – hier 2019 bei der Eröffnung mit dem Posaunenchor. Foto: Trenkle

Nach zwei Jahren Coronapause öffnet die evangelische Pauluskirche in Schwenningen wieder ihre Türen für die Vesperkirche.

VS-Schwenningen - Die 20. Vesperkirche findet drei Wochen lang vom 22. Januar bis zum 12. Februar 2023, in der Reutestraße 43 in Schwenningen statt. Zwischen 11 und 15 Uhr können alle Bürger die Vesperkirche besuchen.

Mit "Vespertüten" konnte die letzten Jahre überbrückt werden

Die Zeit, in der Corona das soziale Miteinander stark beeinträchtigt hat, konnte die Vesperkirche beispielsweise mit "Vespertüten" überbrücken, blickt Reinhold Hummel, ehemaliger Leiter der Diakoniestelle in Schwenningen, zurück. Anstatt einer gemeinsamen Mahlzeit bekam jeder eine Tüte mit Lebensmitteln zur Hand. Doch dieses Jahr solle die Vesperkirche wieder wie gewohnt stattfinden, freuen sich Reinhold Hummel und Hans-Ulrich Hofmann, ehemaliger Pastor.

Vesperkirche als ein Ort der Begegnung

Dennoch gebe es dieses Jahr einige Hürden, gibt Hummel zu bedenken. "Durch Krieg und politische Spaltungen hat sich das Zusammenleben verändert. Weg vom Frieden und der Harmonie", führt er fort.

Daher solle die Vesperkirche ein besonderer Ort der Begegnung sein. Ein Ort an dem Wärme und Gastfreundschaft herrschen. Das gemeinsame Essen am Tisch, sei für viele ein wichtiger Teil des Begegnens.

"Wir sind verstärkt auf Spenden und Ehrenamtliche angewiesen"

Hans-Ulrich Hofmann schließt sich seinem Kollegen an und berichtet: "Die Heizungskosten sind erheblich gestiegen. Dazu kommen noch die teureren Lebensmittelpreise und die Transportkosten. Daher sind wir verstärkt auf Spenden und Ehrenamtliche angewiesen." "Wir brauchen Spenden ganz klar", wirft Hummel mit ein. Dennoch wollen sie an der Ein-Euro-Regelung festhalten. "Für einen Euro bekommen die Leute einen Essensgutschein. Dadurch kauft man sein Essen und bekommt keine Almosen, dabei geht es um die Würde", hebt Hummel hervor.

Eine bunte Mischung ist das Wichtigste

"Alle sind gleich und das Angebot in der Kirche steht für alle offen", erklären die Veranstalter. Sowohl Bedürftige, als auch Solidaresser (Bürger, die die Vesperkirche mit einer Spende unterstützen und mit essen) und Azubis, die von ihrer Firma geschickt werden, nehmen am Tisch Platz. "Eine bunte Mischung, das ist das Wichtigste", betont Hummel.

Die Vesperkirche: eine Inklusionsveranstaltung

Auch bqueere Personen seien in der Kirche willkommen und können an der gemeinsamen Mahlzeit teilnehmen. Hans-Ulrich Hofmann betont: "Die evangelische Kirche in Schwenningen traut auch homosexuelle Paare. Das machen natürlich nicht alle Kirchen, doch bei uns sind diese herzlich willkommen." Die Vesperkirche sei eine "Inklusionsveranstaltung", beteuern die beiden Veranstalter.

Christlicher Impuls durch das Wort des Tages

Das Essen bereitet das Altenzentrum Franziskusheim zu. Neben der Mahlzeit, welche um kurz vor Zwölf zu Tisch gebracht wird, soll es auch eine begleitende kulturelle Veranstaltung geben. "Das Programm ist noch nicht ganz klar, doch es wird von Rolf Klaiber organisiert", erzählt Hummel. Zusätzlich gebe es noch einen christlichen Impuls, "das Wort des Tages". Hans-Ulrich Hofmann erklärt: "Dieses Wort des Tages hat natürlich einen christlichen Hintergrund, ist jedoch nicht missionarisch. Viele hören sich das einfach so gerne an." Sonntags solle es auch einen Gottesdienst geben.