Darf der Bösinger Pfarrer-Uhl-Weg (Bild) künftig nur noch von Fußgängern benutzt werden? Oder soll er weiterhin für die Landwirtschaft offen bleiben? Zu diesen Fragen hätte Bürgermeister Johannes Blepp gerne ein Meinungsbild der Bürger. Foto: Weisser

Die Situation kennen viele Kommunen: Örtliche Wege oder Straßen, die nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge frei gegeben sind, werden trotz eines vorhandenen Verbotsschilds regelmäßig von Autofahrern genutzt. Dazu zählt in Bösingen der Pfarrer-Uhl-Weg.

Bösingen - Dieser ist im unteren Bereich einmal recht eng und zudem in einem baulich schlechten Zustand. Den Weg – er verbindet das südöstliche Ortsviertel (Hafnerstraße/Riedstraße) mit der Haslenstraße – dürften eigentlich nur landwirtschaftliche Fahrzeuge befahren. Doch daran hielten sich nicht alle, stellt Bürgermeister Johannes Blepp fest. Und er muss es ja ganz genau wissen. Denn der Schultes wohnt in unmittelbarer Nähe.

Schon oft habe er dort Autos beobachtet, berichtet Blepp in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Ratsmitglied Simon Koschnike bestätigt dies: "Ich sehe vom Balkon auf den Weg, es sind immer dieselben."

Der Bürgermeister fasst die Erkenntnisse der im vergangen Jahr durchgeführten Verkehrsschau zusammen. Zur Veranschaulichung der Thematik zeigt er Fotos. Die Experten hätten beim Vororttermin eine Entwidmung des bisherigen Fahrwegs zu einem Fußweg sowie das Aufstellen eines Pollers vorgeschlagen. Doch darüber gibt es unterschiedliche Meinungen am Ratstisch.

Der Bürgermeister ("Ich bin von einer Entwidmung nicht begeistert") kann sich mit diesem Gedanken bisher noch nicht anfreunden. Der landwirtschaftliche Verkehr sei dort, so sein Einwand, nicht mehr möglich.

Sogar Gefahr für Radler

Für Marius Rapp wäre die vorgeschlagene Maßnahme durchaus vertretbar: "Die landwirtschaftlichen Fahrzeuge sind mittlerweile so groß, dass sie dort gar nicht mehr fahren können."

Angesprochen wird ebenso die Gefahrensituation bei der Einmündung in die Haslenstraße. Es habe dort aber noch keine Unfälle gegeben, erwidert Blepp. Für Rainer Hezel ist klar: "Egal, wie wir entscheiden, an der Straße müssen wir auf jeden Fall was machen." Der untere Bereich befinde sich in einem so schlechten Zustand, dass sogar das Fahrradfahren gefährlich sei.

Im Raum steht auch die Forderung, die Einhaltung der Verkehrsordnung durch die Polizei zu kontrollieren. Dem Schultes ist es jedenfalls wichtig, die Bürger bei der Entscheidung mitzunehmen. "Hören Sie sich um", fordert er das Ratskollegium auf. In einer der nächsten Sitzungen soll darüber ein Beschluss gefasst werden.