Bei der Erweiterung des Wittum-Parkplatzes geht es Verwaltung und Räten auch darum, eine schöne Zufahrt zum Kickertreff (in Hintergrund) zu schaffen. Foto: Riesterer

Anfang des Jahres hat der Gemeinderat den Sperrvermerk für die Erweiterung des Wittumparkplatzes aufgehoben. Wegen letzter offener Fragen wurde die Entscheidung dazu aber vertagt – und nun gefällt.

Drei Varianten zur Erweiterung des Parkplatzes neben der Wittum-Schule, an dem auch einige Wohnmobilstellplätze geplant sind, hat die Verwaltung seitdem ausgearbeitet, sagte Konrad Ginter nun in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik. Die Verwaltung präferiere Variante 1: Es handelt sich dabei um den Bau einer weiteren Schleife und einer Stichstraße in Richtung Sportplatz/Kickertreff. Dabei entstehen – neben den mittelfristig bis zu zehn Womo-Stellplätzen – 54 zusätzliche „normale“ Stellplätze.

„Mittelteure“ Variante favorisiert

Variante 2 sei etwas größer (57 Stellplätze), aber auch etwas teurer. Zudem sei dort die Lösung der Zufahrt zum Kickertreff noch nicht ausgereift. Wie bisher über Schotter ginge es dorthin bei Variante 3, die Günstigste, bei der mehr auf Flächenoptimierung gesetzt werde – aber auch nur 45 neue Plätze entstehen würden. Der SV Sulgen favorisiere ebenfalls Variante 1, führte Ginter in der Beschlussvorlage aus.

PV-Anlage wird teuer

Zur gesetzlich verpflichtenden Photovoltaik-Anlage fänden noch Abstimmungsgespräche statt, so Ginter. Ziel sei es, eine wirtschaftlich sich selbst tragende Lösung zu finden. Ein erstes Angebot einer Anlage, bei der der komplette Parkplatz überdacht wäre, liege bei über einer Million Euro. „Wir werden versuchen, einen Investor zu finden, der die Anlage dann betreibt.“ Zudem sollen dort einige Ladesäulen für E-Fahrzeuge angeschlossen werden.

Landkreis macht Parkplätze woanders

Im Februar hatten die Räte gefragt, wie viele Parkplätze der Landkreis vor Ort für die Berufsschule vorhält. Der Kreis habe seine Sollmenge aus dem Kostenteilungsvertrag grundsätzlich erfüllt, so Ginter. Er sei nicht bereit, sich an den Kosten für den Parkplatz zu beteiligen, habe aber zugesagt, auf seinem Grundstück zehn Stellplätze anzulegen, die außerhalb der Schulzeit öffentlich genutzt werden dürfen.

Volker Liebermann (ÖDP) fragte nach dem genauen Standort – dieser liege wohl an einer Grünfläche, die vom Schülern öfters überschritten wird, um in Richtung Badschnass und Sulgen-Mitte zu gehen. Seine Frage, ob man dort nicht einen Weg anlegen könne, hätte sich dann ja aber erledigt – Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr erinnerte sich, dass dieses Thema bereits in Bürgergesprächen aufgekommen sei und sagte zu, dass die Situation nochmals betrachtet werde.

Bauarbeiten noch dieses Jahr

Die Erweiterung der Schule, eine weitere offene Frage der Räte, sei nicht in Richtung Parkplatz geplant und daher flächenmäßig unproblematisch. Eine Ausschreibung, so Ginter, könne zeitnah erfolgen, die Bauarbeiten würden zum Jahresende terminiert. Weil die Fläche im Bebauungsplan bereits als Verkehrsfläche ausgewiesen ist, braucht es keinen Bauantrag. Ein Lärm- und Artenschutzrechtliches Gutachten seien bereits vorhanden. Im Haushalt seien 400 000 Euro eingeplant.

Warum die Gutachten?

Jürgen Kaupp (CDU) fragte, weshalb die Gutachten eingeholt wurden, wenn kein Bauantrag und somit keine Öffentlichkeitsbeteiligung nötig sei. Ginter entgegnete, dies sei zur Absicherung geschehen – Anlieger könnten etwa in der Presse von der Erweiterung erfahren und Bedenken wegen Lärms äußern. „Ich sehe sie als sinnvoll und notwendig“, so der Tiefbau-Leiter. Wie den anderen Rednern gefiel auch Emil Rode (Freie Liste) die Variante 1 am besten, die breite Zufahrt biete sich auch wegen dem Womo-Stellplatz an. Den dortigen Schotterplatz regte er an, zu belassen, um dort Vereinen die Möglichkeit zu lassen, ein Zelt für ein Fest aufzustellen.

Probleme mit PV-Dach?

Mirko Witkowski (SPD/Buntspecht) fragte, welche Fläche über dem Parkplatz die PV-Anlage einnehmen müsse oder solle – nicht dass dies von der Höhe her Zufahrtsprobleme für Wohnmobile ergebe. Das sei nicht final ausgeplant, so Ginter, die angedachte Höhe des Dachs liege aber mit 4,20 Metern über dem, was Wohnmobile (vier Meter) maximal hoch sein dürfen.

Einstimmig fiel die Wahl der Räte auf Variante 1. Weil dafür laut Vorplanung 488 000 Euro Gesamtkosten aufkommen, bewilligte der Ausschuss zeitgleich auch direkt die 88 000 Euro überplanmäßiger Mittel.