Horst Bisinger zeigte beim Rundgang den künftigen Pollerstandort unterhalb des Kapuzinerparkplatzes auf. Foto: Siegmeier

Die Anwohner diskutieren mit dem städtischen Mobilitätsbeauftragten Horst Bisinger über bereits umgesetzte Verkehrsführungen. Auch neue Anregungen sind mit im Gepäck.

Neue Verkehrsführungen, Einbahnregelungen und mobile Bäume sollen seit dem Sommer in Rottweils vier Innenstadt-Quartieren für weniger Durchgangs- und Parksuchverkehre und damit für höhere Aufenthaltsqualität sorgen. Und das tun sie großteils auch, wie Anwohner bestätigen. Doch teils gibt es noch Verbesserungsbedarf.

Gemeinsam mit den Anwohnern war Anfang des Jahres bei den Quartiersgesprächen im Kapuziner und Rundgängen vor Ort über die Möglichkeiten gesprochen worden. Anregungen der Anwohner hatten der städtische Mobilitätsbeauftragte Horst Bisinger und sein Team gerne aufgenommen und vieles davon umgesetzt.

In den vergangenen Wochen und Monaten wurden die Maßnahmen erprobt. In Abschlussrundgängen werden die Ergebnisse nun nochmals diskutiert, um nachzusteuern, zu ändern, oder festzuzurren. Los ging’s am Donnerstagabend im Sprengerort.

Verkehrliche Entlastung

Auch Bürgermeisterin Ines Gaehn war vor Ort und freute sich über das Interesse der Anlieger, die zwar nicht so zahlreich wie bei den Auftaktgesprächen vertreten, aber sehr interessiert waren. Gaehn hob angesichts der vielen Diskussionen in der Stadt hervor, dass die Maßnahmen in den Quartieren nicht direkt in Zusammenhang mit dem Verkehrsversuch stünden, sondern es hier um die Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in den Quartieren gehe.

Horst Bisinger machte deutlich, dass die erprobten Regelungen nun endgültig umgesetzt würden, falls es keine Bedenken gebe. Vor allem die Ringverkehre hätten für verkehrliche Entlastung gesorgt. Dennoch gebe es – vor allem an den Wochenenden – viele Fremdverkehre, merkten die Anwohner an.

Poller am „Sonnenbuckel“

Doch hier hoffen die Verantwortlichen der Stadtverwaltung durch die neue Pollerregelung auf halber Höhe des „Sonnenbuckels“ beim Kapuziner, Abhilfe schaffen zu können. Auf diese Weise soll auch der Stadtgraben durch Parksuchverkehr entlastet werden, da die Fahrzeuge ab dem 16. Oktober dann nicht mehr über den Stadtgraben auf den Kapuzinerparkplatz gelangen können.

Versenkbare Poller soll es künftig an mehreren Stellen in der Stadt geben, sollte sich die „Pollerlösung“, die nun versuchsweise eingerichtet werde, als gut erweisen, ließ Bisinger wissen. Bei den versenkbaren Pollern werde es dann für Anwohner und Lieferanten einen Öffnungscode geben.

Schilder erwünscht

Gewünscht wurde zudem, dass an den Zufahrten zu den Quartieren deutlich sichtbare Schilder angebracht werden sollen, dass keine öffentlichen Parkplätze zur Verfügung stehen. Angeregt wurde ergänzend, am Baum gegenüber der Metzgerei in der Hochmaiengasse eine Sitzbank aufzustellen und beim Café Känzele einen weiteren mobilen Baum, um auch hier die Autofahrer zu „bremsen“.

Auf Höhe der Konzertmuschel geht’s eng zu

Die Einbahnregelung in der Stadtgrabenstraße auf der Höhe der Konzertmuschel wurde erneut in Augenschein genommen, da es laut Anwohnern hier zeitweise „sehr eng“ zugehe. Man wolle die Situation mit der Feuerwehr und Stadtbrandmeister Frank Müller nochmals genau anschauen, versprach Horst Bisinger.

Als Vorzeigebeispiel gelungener Aufenthaltsqualität wurde die Situation beim „Pauls“ in der Blumengasse beurteilt. „Hier muss man dem Gastronom Paul Baumgärtner ein großes Lob aussprechen“, lobte Horst Bisinger, und ergänzte: „Die Stadtverwaltung kann immer nur die Bühne bieten. Letzten Endes ist entscheidend, was Gastronomen und Anwohner draus machen.“

Das nächste Quartiersgespräch findet am Donnerstag, 19. Oktober, ab 17 Uhr im Johannserort statt. Treffpunkt ist am „Soluna“.