Manche Gemeinderäte können sich die Installation einer Radarblitzanlage an der Stelle vorstellen, an der die Zubermoosstraße abfällt, andere an der Abzweigung ins Gewerbegebiet. Foto: Herzog

Eine stationäre Geschwindigkeitsmessanlage in der Zubermoosstraße in Rötenberg kann kommen. Der Gemeinderat erteilte in der Sitzung dafür grünes Licht, allerdings nicht einstimmig.

Aichhalden-Rötenberg - Nach Auskunft von Bürgermeister Michael Lehrer hat der Vorbericht unserer Redaktion über eine mögliche Installation einer Radarblitzanlage in der Rötenberger Durchgangsstraße dazu geführt, dass auf der Facebookseite des Schwarzwälder Boten mehrere "Wut-Smileys" an ihn gepostet und E-Mails verschickt worden seien.

2018 kam nur Aichhalden zum Zug

Auch werde im Netz spekuliert, dass Autofahrer künftig einen Umweg über den Waldweg nähmen, um schnell und ungeblitzt nach Rötenberg zu gelangen. "In Aichhalden hat die Messsäule in der Sulgener Straße auf Höhe des Nettomarkts nachweislich zu deutlich langsamerem Fahren geführt", bilanzierte der Bürgermeister.

Zum Thema stationäre Blitzer in Ortsdurchgangsstraßen habe der Gemeinderat bereits 2018 einen Beschluss gefasst und als Standorte die Sulgener Straße Aichhalden und die Zubermoosstraße Rötenberg vorgeschlagen. Allerdings sei damals nur Aichhalden zum Zug gekommen.

Anlieger beschweren sich über Raser

Derzeit führe das Landratsamt eine Abfrage in den Kreisgemeinden durch, ob weitere solche Anlagen gewünscht würden. Bis Ende Januar könne die Gemeinde Standortvorschläge unterbreiten und empfehle in der Zubermoosstraße den Bereich bei der Abzweigung ins Gewerbegebiet Herdweg/Strut.

Mehrere Anlieger hätten sich in der Vergangenheit bei der Gemeinde beschwert, dass in diesem Abschnitt sehr schnell gefahren werde, so Lehrer.

Mobile Kontrollen befürwortet

Hans Wössner begrüßte den Vorschlag der Verwaltung. Er stelle aber auch deutlich höhere Geschwindigkeiten als die erlaubten 50 Stundenkilometer ab der Stelle fest, an der die Zubermoosstraße ortseinwärts abfalle.

Uwe Scheerer blieb bei seiner Meinung wie 2018. "Das ist meiner Ansicht nach rausgeschmissenes Geld. Vor der Messsäule wird abgebremst und danach wieder Gas gegeben. Das hat kaum Wirkung", urteilte er. Mit seiner Äußerung "Ich habe in Aichhalden die Säule noch nie blitzen gesehen", entlockte er dem Gremium ein schmunzelndes Contra: "Dann fährst du halt zu langsam". Mehr Sinn, so Scheerer, würden mobile Kontrollen in den 30er-Zonen bringen. Da werde leider zu selten gemessen, tadelte er.

Wiedmann: Wichtig für die Sicherheit

Der Bürgermeister hielt dagegen, die Radaranlage in Aichhalden habe doch schon einige Autofahrer "erwischt" und manche sogar mehrfach. Sie bringe also schon etwas. Mit ihr soll kein Geld verdient werden, sondern für die Einhaltung der erlaubten Geschwindigkeit sorgen.

Stefan Wiedmann sagte, er finde die Geschwindigkeitsanlage wichtig für die Sicherheit der Bürger. In Aichhalden habe er beobachtet, so bald Autofahrer das Hinweisschild sähen, gingen sie runter vom Gas. In fast allen Fällen sei die Geschwindigkeit nach der Messsäule konstant geblieben. Auch er wäre für einen Standort im Bereich der Abzweigung ins Gewerbegebiet, weil danach die Bebauung stärker beginne.

Sachverständige werden angehört

Für Manfred Moosmann bedeutete die Beanstandungsquote der Messergebnisse in Aichhalden von einem Prozent ein klares Zeichen, dass in der Sulgener Straße langsamer gefahren werde und die Anlage Wirkung zeige.

Thomas Engelhardt berichtete von über 20-jähriger werktäglicher Berufsfahrt ins Kinzigtal mit zahlreichen Messanlagen. Dadurch werde definitiver langsamer gefahren, unterstrich er.

Auf einen Standort wollte sich der Gemeinderat nicht festlegen. Mit der Gegenstimme von Scheerer beauftragte das Gremium die Verwaltung mehrheitlich, mit den Sachverständigen des Landratsamts einen Standort für eine stationäre Geschwindigkeitsanlage in der Zubermoosstraße zu besprechen.