Nach der Verkehrsschau dürfte sich im Moment am Pfarrhauseck nichts ändern. Foto: Schwind

Ortsvorsteherin Barbara Klaussner nahm in der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Mühlheim Stellung zur Ortsdurchfahrt in Bezug auf die Verkehrssicherheit. Seit Ende Mai sei ein wenig Ruhe eingekehrt. Das bedeute wiederum nicht, dass es keine Raser mehr gebe.

Sulz-Mühlheim - Ein Phänomen beschreibt die Ortsvorsteherin Barbara Klaussner so: Immer wenn die Geschwindigkeitsmesstafel aufgehängt werde, werde deutlich langsamer gefahren. Eine mobile Geschwindigkeitsmessung sei Mitte April, am Gasthaus Rössle, in der Zeit von 10 bis 12 Uhr erfolgt. 517 Fahrzeuge wurden gemessen, dabei gab es 47 Beanstandungen. Das schnellste Fahrzeug war mit 60 Stundenkilometern unterwegs.

Am 11. Mai wurden – wieder am Gasthaus Rössle – von 8.30 bis 10.30 Uhr von 665 Fahrzeugen 72 beanstandet. Auch hier hatte der Schnellste 60 Kilometer pro Stunde auf dem Tacho. Vom 23. April, 9 Uhr, bis zum 30. April, 7 Uhr, wurde zwischen der Uhlandstraße 11 und 15 in beide Richtungen eine Dauerzählung eingerichtet. In den rund sieben Tagen wurden im Schnitt 4220 Kraftfahrzeuge und 506 Lastwagen am Tag gezählt. Klaussner sagte, sie wolle noch versuchen, eine Vergleichszählung ohne Umleitungsverkehr, bevor also die Neckarbrücke abgebrochen werde, zu bekommen.

Verkehrsschau im April

Des Weiteren informierte die Ortsvorsteherin noch von der letzten Verkehrsschau im April. Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 Kilometer pro Stunde, wie in Mühlheim gefordert, sei nur in solchen Fällen möglich, in denen auch tatsächlich geschwindigkeitsbedingte Auffahrunfälle vermehrt stattfänden. Dies sei in Mühlheim indes nicht der Fall. Zudem sei die Einführung einer Tempo 30-Zone auf Kreisstraßen nicht möglich, erklärte Klaussner. Bei der Erneuerung der Mühlheimer Ortsdurchfahrt solle berücksichtigt werden, dass Lastwagen an der Ecke des Pfarrhauses regelmäßig den Gehweg überführen und somit Passanten gefährdeten.

Im Raum stehe ein Kreisverkehr, wobei noch ein Antrag der Stadt Sulz ausstehe, so Klaussner. Allerdings reiche nach Ansicht der Straßenmeisterei der vorhandene Platz für einen Kreisverkehr nicht aus. Des weiteren sei eine Lichtsignalanlage im Gespräch. Hierfür müsse aber eine Verkehrszählung gemacht werden. Die weitere Vorgehensweise sei nun, die Verkehrszählung abzuwarten, gegebenenfalls die Lichtsignalanlage für die nächste Umleitung im Kreis Freudenstadt für das Jahr 2022 zu prüfen. Eventuell sei eine erneute Verkehrsschau erforderlich, äußerte die Ortsvorsteherin.

Nach der jetzigen Verkehrsschau jedenfalls sehe es zumindest nicht danach aus, als ob sich in naher Zukunft etwas von behördlicher Seite aus bewegen würde. Aber mit der Vollsperrung der Kreisstraße 5505 zur Sanierung der Neckarbrücke zwischen Fischingen und Mühlheim dürfte sich Verkehrssituation in Mühlheim von ganz alleine lösen.