Der Flözlinger Ortschaftsrat ist mehrheitlich der Meinung, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer in Teilen der Bergstraße und der Eschachstraße zu einer Reduzierung des Verkehrslärms führt und die Lärmbelastung für die Anwohner verringert.
Zimmern-Flözlingen (kw). Das Gremium empfahl deshalb dem Gemeinderat bei einer Gegenstimme, den von der Gemeinde vorgelegten Lärmaktionsplan und die darin beschriebenen Maßnahmen umzusetzen.
Bergstraße 8 bis Weilener Straße 24
Konkret heißt das: Für die Kreisstraße 5535 soll auf einem 800 Meter langen Streckenabschnitt in der Bergstraße und Weilener Straße ganztags eine 30er-Begrenzung in beide Fahrtrichtungen angeordnet werden. Die 30er-Regelung würde im Kurvenbereich beim Gebäude Bergstraße 8 beginnen und sich bis zum Gebäude Weilener Straße 24 erstrecken.
Eschachstraße 39 bis Stettener Straße 9
Die zweite Maßnahme: Ein 600 Meter langes Teilstück der Kreisstraße 5547 (Eschachstraße/Stettener Straße) darf während der Nacht von 22 bis 6 Uhr nur mit Tempo 30 befahren werden. Die Geschwindigkeitsreduzierung betrifft die Strecke vom Gebäude Eschachstraße 39 bis zum Gebäude Stettener Straße 9.
Seit längerer Zeit beschäftigen sich das Zimmerner Rathaus und die politischen Gremien der Gesamtgemeinde mit der Erstellung eines Lärmaktionsplans. Im ersten Schritt wurde die Lärmbetroffenheit der Anwohner von Gutachtern ermittelt beziehungsweise errechnet. Danach schlug das Regierungspräsidium erste Maßnahmen zur Verminderung des Verkehrslärms vor.
Stellungnahmen der Bürger
Die Öffentlichkeitsbeteiligung erfolgte Anfang des Jahres ein zweites Mal. In Flözlingen, so berichtete Gemeindemitarbeiter Heiko Gutekunst, seien etliche Stellungnahmen von Bürgern eingegangen. Weit mehr als die Hälfte hätten sich für eine Geschwindigkeitsbegrenzung ausgesprochen, ergänzte Ortsvorsteher Thomas Bausch. Auch Rückmeldungen von Behörden waren eingegangen.
So hatte das Straßenbauamt beim Landratsamt Rottweil die vom Ludwigsburger Büro BS Ingenieure ermittelten Verkehrszahlen in Flözlingen angezweifelt. Wegen zu hohem Arbeitsaufwand, so die Behörde, habe eine detaillierte Überprüfung aller im Lärmaktionsplan ausgewiesenen Bereiche nicht erfolgen können.
Lärm – und Sicherheit
In mehreren Stellungnahmen von Bürgern wurden die Geschwindigkeitsbegrenzungen klar befürwortet. Die Schreiben lagen – allerdings ohne Namen – den Ratsmitgliedern vor. Teilweise wurde eine Ausdehnung der 30er-Strecken angeregt. Nicht nur der Lärm, auch der Aspekt Sicherheit sei zu berücksichtigen, hieß es in einem Schreiben. Ein Tempolimit wäre auch diesbezüglich ein "Hinzugewinn".
Warum ein Rat dagegen ist
Ortschaftsrat Manfred Haas sprach sich als einziges Ratsmitglied gegen die vorgeschlagenen Maßnahmen aus. Mit einer 30er-Beschränkung werde es in der Bergstraße nicht leiser, als Anwohner könne er das beurteilen, trug er vor. Lastkraftwagen und landwirtschaftliche Fahrzeuge könnten bergauf sowieso nicht schnell fahren. Probleme machten vor allem die parkenden Fahrzeuge. Wegen diesen müsste abgebremst und wieder angefahren werden – und das verursache mehr Lärm als ein fließender Verkehr.
