Die schmale Straße wird zu den Stoßzeiten oftmals dreispurig genutzt und Lkws weichen auf den Gehweg aus. Foto: Grudke

Das Ablehnen des Lärmaktionsplans in Hausen hinterlässt verzweifelte Bürger. Sie fühlen sich in ihrer akuten Verkehrssituation nicht verstanden. Unsere Redaktion erkundigte sich über die aktuelle Lage und Stimmung bei den Bürgern.

Lkws fahren auf dem Gehweg, Autos parken eine Straßenseite zu und der Fahrradschutzstreifen wird als Ausweichmöglichkeit für Autos und Fußgänger benutzt. Dies ist die alltägliche Situation der Anwohner in Hausen. Zudem wurde der von den Anwohnern gewünschte Lärmaktionsplan in der jüngsten Gemeinderatssitzung abgelehnt. So sieht die aktuelle Lage in Hausen aus und das halten die Bewohner davon:

Die Verkehrslage ist für die Straße nicht gemacht

Trotz mehrfacher Aufrufe einiger Bewohner des Ortes änderte sich bisher an der akuten Verkehrslage nichts. Die schmale Talstraße wird zu den Stoßzeiten dreispurig befahren – Gehwege, sowie der Fahrradschutzstreifen werden mitbenutzt. Seit der Mautumgehungsstraße durch den Ort sei die Verkehrssituation akut verschlechtert worden, sagte die Hausenerin, Ute Tatzel-Nowel, im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Straße sei für den Großverkehr unterdimensioniert, und eine Erweiterung sei nicht möglich, erklärt sie weiter. Metaphorisch bezeichnet sie die Lage als „Russisches Roulette“ für alle Beteiligten. Auch ihr Nachbar Oliver Grudke, Sicherheitsingenieur der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, vertritt diese Meinung und erzählt, dass irgendwann bestimmt etwas passiere, wenn nicht gehandelt werde, und er nicht länger zusehen wolle. Beide Bewohner sehen die Zustände als lebensgefährlich an und dass es längst an der Zeit sei, etwas zu unternehmen. Auch viele andere Hausener störe die Verkehrssituation und die fehlende Sicherheit, berichten die beiden.

Die Menschen fühlen sich durch die Ablehnung nicht verstanden

Ein Lärmaktionsplan wäre, so Grudke, der richtige Ansatz gewesen. Hierbei werden alle Teilorte betrachtet und auch die nicht staatlichen Straßen. Dennoch wurde der Vorschlag in der jüngsten Gemeinderatssitzung abgelehnt mit dem Verweis auf eine Verkehrszählung durch das Land, deren Ergebnisse abgewartet werden können.

„Ich empfinde es als keine gute Lösung. Ich sehe den ganz großen Schwerlastverkehr als Problem“, sagte Tatzel-Nowel zu diesem Beschluss. „Die Menschen fühlen sich nicht verstanden.“ Und auch Grudke sprach sich für einen Lärmaktionsplan aus. Dadurch könne ein besseres Bild gebildet werden und das Risiko gezielt angegangen werden, meinte er.

Einige Bürger fordern ein Tempolimit

Aus Sicht der Bürger sei das so kein Zustand mehr. Sie wünschten sich, wie in anderen Orten in der Umgebung, einen Lärmschutz mit einem Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde im Ort oder zumindest an gefährlichen Stellen, meinten die beiden Bürger. Hierbei schlägt Grudke Engstellen sowie Kindergarten- und Schulwege vor. Zudem solle es gekennzeichnete Parkflächen geben, damit der Verkehr beim Ausweichen auch wieder einscheren kann und es nicht mehr möglich ist einen ganzen Fahrstreifen und den Gehweg zu zu parken. Tatzel-Nowel sprach sich für Verkehrsinseln am Ortseingang aus, damit die Verkehrsteilnehmer nicht erst im Ort langsamer werden.

Für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und der Anwohner wünschen sich die beiden Hausener eine zeitnahe Änderung. Der Anfang besteht aus ihrer Sicht aus einem Lärmaktionsplan. Den aktuellen Zustand sieht Grudke als „ein Armutszeugnis unserer Stadt“ an und auch seine Nachbarin berichtet, dass es ihr nach 30 Jahren in diesem Ort in der Seele weh tue.