Vorsitzender Karl-Heinz Linder (Zweiter von rechts) ehrt in der Hauptversammlung die Imker Hans-Peter Storz (von links), Gottfried Hils und Hans Roth für langjährige Bienenzucht und Mitgliedschaft. Foto: Herzog

2021 blieb die Honigtracht aus, 2022 gab es (fast) keine Bienen. Nachdem bislang kaum Völkerverluste aufgetreten sind, starten die Imker vorsichtig optimistisch ins Bienenjahr 2023.

In der Hauptversammlung des Bezirksimkervereins Schramberg im Adolph-Kolpingsaal Hardt erinnerte Vorsitzender Karl-Heinz Linder an die dürftige Auswinterung vor einem Jahr.

Da hätten manche Imker 50 Prozent und mehr ihrer Völker verloren, oder aber schwache Völker ausgewintert. Zwar hätten im Frühjahr und Sommer der Raps, Wald und Kastanie gehonigt, durch die hohen Temperaturen und anhaltende Trockenheit habe die Trachtdauer jedoch nicht lange angehalten.

Vorräte sind geschrumpft

Nachdem die Waldhonigernte 2021 gänzlich ausgefallen sei, seien die Honigvorräte inzwischen stark geschrumpft. „Im Moment sieht es ganz gut aus. Die Bienen haben ihren Reinigungsflug schon hinter sich und fliegen hoffentlich auch in vier Wochen noch so gut“, verbreitete der Vorsitzende Zuversicht fürs weitere Imkerjahr. Da in der Fachzeitschrift Bienenvölker zum Verkauf angeboten werden, sieht Linder als Beleg, dass auch in anderen Regionen die Überwinterung bisher gut verlaufen ist.

Das Jahresprogramm werde in diesem Jahr etwas anders gestaltet als sonst. Mehrere Vorträge fänden in Kooperation mit der Volkshochschule (VHS) statt, dies sei neu. Das Stadtmuseum sei wegen ihrer geplanten Ausstellung „Mensch – Biene“ auf den Imkerverein zugekommen und habe um Unterstützung gebeten. Nachdem Schramberg als einzige Stadt in Baden-Württemberg zwei Imkervereine besitze, sei mit den Kollegen aus Tennenbronn vereinbart worden, die Ausstellung zusammen zu unterstützen, berichtete Linder.

Programm mit der VHS

Nach Auskunft des stellvertretenden Vorsitzenden Daniel Ginter sind vier Monatsversammlungen mit der VHS mit umfassendem Programm vorgesehen. Für die Imker seien die Vorträge kostenfrei, sie müssten sich jedoch bei der VHS telefonisch oder über die Homepage anmelden, informierte Ginter. Laut Protokollführer Gerold King hat der vom Verein veranstaltete Neuimkerkurs mit 30 Teilnehmern eine gute Resonanz erfahren, was für das Angebot spreche.

Dadurch seien sieben Neuimker dem Verein beigetreten und habe die Mitgliederzahl auf 128 steigen lassen. Darunter seien 15 passive Mitglieder. Derzeit betreuen 113 aktive Vereinsimker 920 Bienenvölker.

Nach zwei Jahren mit Verlust vermeldete Kassierer Hermann Moosmann wieder einen Gewinn. Dieser könne nun für bauliche Maßnahmen und Umgestaltung des Lehrbienenstands in Heiligenbronn verwendet werden.

Karl-Heinz Linder wiedergewählt

Bei den Wahlen wurden Vorsitzender Karl-Heinz Linder, Kassierer Hermann Moosmann sowie die Beisitzer Verena Heinzmann, Eva-Maria Kopp und Alfred Moosmann auf zwei Jahre wiedergewählt. Kassenprüfer Hans Roth wurde durch Helmut Flaig ersetzt.

Vorausblickend wies Imkerchef Karl-Heinz Linder auf das 125-jährige Vereinsbestehen 2028 hin. Dem Verein liege vom Landesverband das Angebot vor, an diesem Jubiläum den Württembergischen Imkertag in Sulgen auszurichten. Hierfür brauche es die Mitarbeit und Unterstützung der Mitglieder.

Mehrere Neuimker

Aus der Versammlung wurden einzelne Bedenken geäußert, ob sich der Verein mit dieser Veranstaltung nicht zu viel zumute. Zuchtwart Manfred Wangler bedauerte, dass in den vergangenen Jahren mehrere Neuimker dem Verein beigetreten seien, sich aber nicht engagieren wollten. Dann habe Corona dazu beigetragen, dass es auch ohne Mitarbeit gehe. „Schramberg ist einer der stärksten Vereine im Landesverband. Die Ausrichtung des Württembergischen Imkertags wäre eine positive Ausstrahlung nach außen. Dafür müssten an einem Wochenende nur zwei Tage aufgebracht werden“, warb Wangler um Unterstützung aus den Reihen der Mitglieder.

Ehrungen

15 Jahre:
Gerhard King und Hans Roth

25 Jahre:
Hans-Peter Storz

50 Jahre
: Gottfried Hils

60 Jahre:
Arthur Kopf