Das Orchester zog alle Register seinen Könnens und erhielt dafür viel Beifall. Foto: Benner

Bei den meisten dürfte der Urlaub in den vergangenen Jahren wohl etwas zu kurz gekommen sein. Eine gute Gelegenheit das Versäumte nachzuholen – wenigstens akustisch – und dem schmuddeligen Wetter zu entkommen, bot die „Europatour“ des Handharmonikaorchesters Lauterbach in der Sonne.

Unter der Leitung von „Flugkapitänin“ Uta Borho wurde der Abend mit dem Eurovisionsthema von M. A. Charpentier vom Hauptorchester eröffnet. Die Melodie ist vielen generationsübergreifend als Einleitung beliebter Samstagabendshows wie „Wetten dass..?“ und dem ESC bekannt.

Es folgte eine kurze Begrüßung der „an Bord gestiegenen Fluggäste“. Mit erreichter „Reisehöhe“ waren die Zuschauer gebeten, sich mit Kurs auf Irland abzuschnallen und zu genießen. Die Notenblätter konnten mit einiger Mühe in Ordnung gebracht werden, denn es ist stürmisch im Land der Kelten.

Ab auf die grüne Insel

Die Reise zur grünen Insel war mit „Tiny Celtic Synphonie“ zugleich eine Reise in die Vergangenheit. Sie beschreibt in drei Sätzen das Leben zu Lande wie zur See, das Gedenken der Gefallenen, aber auch Ausgelassenheit mit Fest und Tanz bei den Kelten.

Anschließend drehte der Flieger einen Schlenker weit in den Norden nach Schweden. Hier erwartete die Reisenden „Gabriella’s Song“ von Stefan Nilsson aus dem Film „Wie im Himmel“. Diesen brachte Sabine Kienzler mit kräftiger Stimme und auf Schwedisch zum klingen.

Auch die Jugend zeigte ihr Können. Foto: Benner

Nach einer kurzen Umgestaltung der Bühne übernahm für den nächsten Programmpunkt das Jugendorchester. Dieses war aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle und einem Geburtstag etwas dünner besetzt als gewöhnlich. Flugkapitänin Uta Borho leistete daher Kompensation, indem sie zwei Stimmen zugleich spielte mit der humorvollen Anmerkung: „Wenn sie etwas Falsches hören, bin es ich“.

Duo spielt kleinen Walzer

Auch vom Nachwuchs erging zunächst ein Willkommensgruß, bevor mit „Cooler groove“ und „Chillig“ zur Playlist des Kollegen Schmid aus dem Brigachtal gewechselt wurde.

Aus der Gruppe spielten Pia und Laura Kunz zudem als Duo „Der Spielmann“ und den kleinen Walzer. Zur Halbzeit der gemeinsamen Reise wurde eine kurze Pause zum Auftanken eingelegt, ehe es mit Sabine Kienzler und Uta Borho zunächst mit „La vie en rose“ von Edith Piaf in die Vergangenheit nach Frankreich und anschließend mit „Hello“ von Adele in die Gegenwart Großbritanniens ging.

Für den letzten Programmpunkt startete erneut das Hauptorchester mit „A sentimental reflection“ durch, denn jede gute Reise endet mit etwas Wehmut. Doch auch das Schwelgen in den schönen Erinnerungen kam mit „l’ Italiano“ nicht zu kurz und brachte das Dolce Vita auf den Punkt. Schließlich kamen alle rhythmisch und textsicher mit der „Schwarzwaldmarie“ wieder in der Heimat an.

Zugabe führt nach Australien

Das Urlaubsfeeling war so gut angekommen, dass nichts an einer Zugabe vorbeiführte. Diese kam dann aber mit „Dance Monkey“ sogar aus Australien. Als Teilnehmer am ESC passte das Land trotzdem ins Programm.

Nachdem alle Initiatoren, Unterstützer, Organisatoren und Anwesende mit einer großen Portion Dank bedacht waren, feierte zur Überraschung das HHO-Trio – bestehend aus Manfred Haas, Roland Werner und Julian Höfler – ein kleines Comeback.