Gudrun Schindler belädt mit Helfern und ihrem Bruder Horst Weigel den wirklich letzten Container für Gambia. Foto: Grimm

Zwölf Container hat der Stettener Verein Diabetesprojekt Gambia bereits voller Hilfsgüter nach Afrika geschickt und an bedürftige Familien und Krankenhäuser verteilt. Der 13. ist derzeit auf dem Weg nach Gambia.

Zwölf Container hat der Stettener Verein Diabetesprojekt Gambia bereits voller Hilfsgüter nach Afrika geschickt und an bedürftige Familien und Krankenhäuser verteilt. Der 13. ist derzeit auf dem Weg nach Gambia.

Stetten a.k.M.. Der letzte Container ist gepackt: etwa 15 Helfer haben ihn mit gespendeten Hilfsgütern und medizinischem Material verladen, um nach Gambia verschifft zu werden. Die Spenden, darunter ein Refraktometer, sind für Kliniken bestimmt, sowie für Familien mit zuckerkranken Mitgliedern.

Organisator der Aktion ist der Stettener Verein Diabetesprojekt Gambia unter dem Vorsitzenden Roland Schindler. Der Verein unterstützt seit vielen Jahren von Diabetes betroffene Familien sowie die Pakala-Klinik in Gambias Hauptstadt Banjul mit Spenden aller Art, insbesondere aber mit medizinischen Hilfsmitteln, Medikamenten und Insulin.

"Das war unser 13. Container", sagte Roland Schindler und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht, denn das Packen im stickigen Container hinterließ deutliche Spuren. Der letzte machte sich im März 2019 auf den Weg nach Gambia. Im Coronajahr 2020 konnte bedingt durch die Pandemie die Containeraktion nicht durchgeführt werden, so dass sich im von der Gemeinde Stetten a.k.M. zur Verfügung gestellten ehemaligen Raiffeisenlager Sachspenden über zwei Jahre angesammelt hatten.

"Das muss alles rein", deutete Schindler auf das vollgepackte Lager, "wie das meine Helferschar macht, bleibt ihnen überlassen, aber rein muss es!" Denn dieser 13. Container soll definitiv der letzte sein, wie der Vorsitzende und seine Frau Gudrun versicherten. Grund hierfür seien die stetig steigenden Kosten. Die Schindlers rechnen vor: "Die Kosten von hier bis zum Hafen in Gambia lagen im Jahr 2019 noch bei 3500 Euro, jetzt kostet es 5600 Euro. Dazu kommen noch die Hafengebühren in Gambia, der Zoll und der Containertransport zum Lager sowie die Verteilkosten mit nochmals 1500 bis 2000 Euro", rechnete Schindler vor – "Das ist der Grund, warum wir das nicht mehr machen wollen."

Das Sammeln der Spenden sei nicht das Problem: "Wir haben viele Spendenangebote und dazu ein tolles Helferteam, das beim Verladen hilft", meinte Schindler. An medizinischem Material sei einiges zusammengekommen, so zum Beispiel die analogen Refraktometer von der Stettener Firma Optik-Pfeiffer.

Ein Sonografiegerät, eine Beatmungsmaschine, Toilettenstühle, Rollstühle und etliches medizinisches Material sind im Container verstaut worden. Mit dabei sind auch 25 Liter Desinfektionsmittel, rund 3000 Mund-Nasen-Masken, 1000 kleine Flaschen für Händedesinfektion und Einmalspritzen. "Das war eine Spende der Reutlinger Firma Medizin-Technik Universal, die kurz vor knapp noch gebracht wurde", erklärte Schindler.

Auch der Diabetologe Christian Schwarzenberg aus Hechingen – er war mit Begleitung im letzten Jahr mit den Verantwortlichen des Vereins in Gambia – haben Masken, Desinfektionsmittel und Spritzen gespendet. "Natürlich haben wir etliches Material für unsere inzwischen auf 92 Familien mit Diabetikern angewachsene Gruppe mit dabei, die wir seit Jahren betreuen" ergänzte Schindler. Zum Verladegut gehörten Möbel, Matratzen, Betten und Bettwäsche, Handtücher, Bekleidung, Tische, Stühle, aber auch diverses Spielzeug für die Kinder. Letztendlich haben die Helfer es bis auf zwei sperrige Möbelstücke geschafft, alles zu verstauen. Nun hoffen die Schindlers, dass der Container so rechtzeitig ankommt, dass die Helfer vor Ort alles in Empfang nehmen und verteilen können. Roland und Gudrun Schindler werden am 10. November mit einem 15-köpfigen Helferteam nach Gambia fliegen und letztmalig den Inhalt des Containers verteilen.