Kriminalbeamte sind nach dem SEK-Einsatz in Villingen vor Ort, um Beweismittel und Spuren zu sichern. Foto: Marc Eich

In Villingen-Schwenningen kam es am Montagnachmittag erneut zu einem SEK-Einsatz. Die Kriminalpolizei konnte einen Tatverdächtigen festnehmen.

„Willkommen“ steht auf einem Schild neben der Wohnungstür. Das galt aber offenbar nicht den Beamten des Spezialeinsatzkommandos (SEK). Denn an der weißen Tür sieht man deutliche Spuren der Ramme, die bei der Stürmung am Montagnachmittag genutzt wurde. Gesplitterter Lack zeugt davon, dass brachial vorgegangen wurde.

Passiert ist dies alles in einem Mehrfamilienhaus in der Konstanzer Straße in Villingen. Hier rückten am Montag gegen 16.30 Uhr mit einem weißen Kastenwagen die Spezialkräfte vor, ebneten den Weg für die Kriminalpolizei. Aber: Wie Nachbarn berichten, fand das SEK eine leere Wohnung vor.

Im Fokus stand offenbar ein 22-Jähriger, der bereits am Vormittag das Haus verlassen hatte und beim Eintreffen der Polizei noch nicht zurückgekehrt war. „Das ist eigentlich ein freundlicher junger Mann“, erzählt man sich in der Nachbarschaft. Dennoch seien durchaus auch Konflikte offensichtlich geworden. „Da war schon öfter die Polizei“, heißt es. Einer geregelten Arbeit gehe der Mann nicht nach.

Kripo nimmt Garten unter die Lupe

In diesem Fall waren es nicht nur Streifenbeamte, die dem jungen Mann einen Besuch abstatteten – befürchtet war offenbar, dass der Verdächtige Zugang zu Waffen hat oder gefährlich ist. Nur so kann das Hinzuziehen der schwerbewaffneten Spezialkräfte erklärt werden.

Zivilfahrzeuge der Kriminalpolizei aber auch ein Streifenwagen waren in der Konstanzer Straße vor Ort. Foto: Marc Eich

Nachdem diese die Wohnung gestürmt und in der Nachbarschaft für reichlich Aufsehen gesorgt hatten, traf eine Kolonne von drei zivilen Kripo-Fahrzeugen am Einsatzort ein. Die Kriminalbeamten schwärmten aus, sicherten Spuren, sammelten mutmaßliche Beweise. Ein Nachbar hatte beobachtet, wie sie auch die Gartenflächen rund um das Haus unter die Lupe nahmen: „Die sind da mit Metalldetektoren rumgelaufen.“

Festnahme an einem anderen Ort

Auch die Kellerräume hätten die Beamten gründlich untersucht. Ob sie dabei etwas gefunden haben, bleibt offen. Und dazu hält sich auch das zuständige Polizeipräsidium Konstanz bedeckt. „Wir können den Einsatz des SEK bestätigen“, so Polizeisprecher Jörg Kluge auf Anfrage unserer Redaktion. Weitere Angaben könne man aufgrund von laufenden Ermittlungen nicht machen.

Doch Kluge kann zumindest eine Erfolgsmeldung weitergeben. Denn der Verdächtige sei, wenn auch nicht in der Wohnung, im Rahmen des Einsatzes festgenommen worden. Weitere Details könne man nicht nennen. Auch nicht, was dem Mann vorgeworfen wird.

Raub- oder Eigentumsdelikt?

Um die weiteren Ermittlungen kümmert sich nach Informationen unserer Redaktion die Kriminalinspektion 2 der Kriminalpolizeidirektion Rottweil. Diese ist unter anderem für Raub- und Eigentumskriminalität zuständig. Um was für eine Tat es geht, bleibt aber offen.