Die Verbindung vom Industriegebiet nach Altnuifra soll zunächst repariert, dann saniert werden. Foto: Thomas Fritsch

Die Gemeindeverbindungsstraße vom Haiterbacher Industriegebiet Richtung Altnuifra wird nächstes Jahr saniert. Keine Unterstützung im Gemeinderat fand dabei der Wunsch, die Strecke für Lastwagen tauglich zu machen.

Der Ausbau und die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße zwischen dem Industriegebiet und Altnuifra“ ist seit Jahren Thema. Nun wurde seitens der Bauverwaltung dem Gemeinderat vorgeschlagen, das Teilstück zwischen der Industriestraße und dem Ortsschild von Altnuifra aufgrund seines schlechten Zustand in diesem Jahr notdürftig durch den Bauhof auszubessern. Die Arbeiten für die Komplettsanierung sollen durch das Ingenieur-Büro Gauss aus Rottenburg im Herbst ausgeschrieben und die Sanierung im Frühjahr 2024 ausgeführt werden. Diesem Vorschlag stimmte der Gemeinderat mehrheitlich zu.

Dringender Handlungsbedarf

Laut Bauamtsleiter Werner Braun besteht dringender Handlungsbedarf, um die Verkehrssicherungspflicht zu gewährleisten. Für eine erneute Reparatur kalkulierte die Verwaltung rund 10 000 Euro.

Der Bauamtsleiter erläuterte die Grobplanung für den Ausbau der Straße auf einer durchgängigen Breite von künftig fünf Metern mit befahrbarem Bankett, wie bei der Gemeindeverbindungsstraße Richtung Gündringen. Bei dieser Planung durch das Ingenieur-Büro Gauss sei kein Grundstückserwerb erforderlich. Die aktuelle Kostenschätzung liegt bei rund 671 000 Euro.

Matthias Kaupp (UBL) sprach sich dafür aus, aufgrund des katastrophalen Zustandes baldmöglichst zu sanieren, aktuell kein Geld auszugeben und zwischenzeitlich die Schlaglöcher notdürftig zu reparieren. Reiner Schuon (FWH) und seine Fraktionskollegen Gerhard Walz und Johann Pagitz befürworteten hingegen einen Ausbau der Straße auf sechs Meter Fahrbahnbreite mit Begradigung der großen Kurve und einer Aufhebung der aktuell gelten Beschränkung der Befahrbarkeit für Fahrzeuge, die das erlaubte Gesamtgewicht überschreiten.

Pagitz: Entlastung für Ortsmitte

Pagitz erachtete den Ausbau als zwingend notwendig, um den Durchgangsverkehr in Haiterbach zu reduzieren. Auch Walz sah die Entlastung der Stadt vordergründig.

Bürgermeister Andreas Hölzlberger erklärte, dass ein Ausbau auf sechs Meter Grundstückskäufe erforderlich machen würde.

Uli Seeger (UBL) thematisierte die finanziell enge Situation der Stadt, will aus der Verbindungsstraße keine Rennstrecke machen, sondern vorankommen wie geplant und dem Verwaltungsvorschlag zustimmen.

Auch Yvonne Beck (UBL), Mathias Kaupp (UBL) und Rita Frey (FWH) wollen keinen Sechs-Meter-Ausbau. Frey würden die Grundstückskäufe zu lange dauern.

Vollausbau erfordert Grunderwerb

Hölzlberger fasste zusammen und erklärte: „für einen Lkw-Vollausbau sind 6,5 Meter Fahrbahnbreite und acht Meter Grundstücksbreite nötig. Ein solcher Plan müsste verschoben werden, um Zuschüsse zu erhalten. Die Kosten für einen Kilometer liegen aufgrund von Vergleichswerten etwa bei einer Million.“

Walz sprach die Freigabe für LKWs in eine Richtung an. Die ist laut Hölzlberger aufgrund des aktuellen Zustands tabu. Im Anschluss an die Sanierung könne die Frage einer Freigabe, die auch Ratsmitglied Markus Häußler (UBL) stellte, mit der Verkehrsbehörde geklärt werden. Rita Frey geht nicht davon aus, dass eine Fahrbahnbreite von sechs Metern auf der Gemeindeverbindungsstraße die Stadt Haiterbach vom Durchgangsverkehr entlasten würde. Eine Entlastung sieht sie nur durch eine Umgehung.

Seeger: Umfahrung im Blick behalten

Laut Uli Seeger sollte die Umfahrung nicht aus den Augen verloren werden. Schlussendlich hielt Reiner Schuon den geplanten Ausbau nicht für sinnvoll, sondern sah seinen Vorschlag mit der Begradigung der Kurve als die sinnvolle Variante. Zur Geschwindigkeitsbegrenzung wünschte er eine Insel in der Straßenmitte. Dem Ausbau und der Sanierung auf fünf Meter Fahrbahnbreite stimmte er nicht zu. Zwei weitere Ratsmitglieder enthielten sich der Stimme.