So hat die Schulhofbank am nächsten Morgen ausgesehen. Foto: Albeck-Gymnasium

Um ihren Schulhof zu verschönern und gleichzeitig ein Zeichen für Toleranz zu setzen, haben die Schüler der Klasse 11a am Albeck-Gymnasium kürzlich eine Schulhofbank mit der "Progress Pride Flag" bemalt.

Sulz - Der Schock war groß, als sie die Bank am nächsten Morgen umgekippt auf dem Boden fanden. "Die Regenbogenflagge war komplett mit schwarzer Farbe übersprüht. Wir waren fassungslos", schreiben Felice Ullmann, Martha Liemer und Rosina Schneider im Namen der Klasse.

Für die Elftklässler sei die Zerstörung der Bank "nicht nur Vandalismus, sondern auch eine politische Aktion", machen sie in ihrem Bericht klar. Auf der Flagge sei ein Regenbogen abgebildet, der für Frieden, Toleranz und die Akzeptanz anderer Lebensentwürfe stehe, erklären die Schülerinnen.

Schüler wollen Bank wieder bemalen

"Die Zerstörung der Bank und damit auch der Flagge ist ein Angriff auf die Diversität unserer Gesellschaft, richtet sich gegen Menschen anderer Hautfarbe und anderer sexueller Orientierungen als der heteronormativen. Kurz gesagt ist es ein Angriff auf unsere Toleranz, auf den von uns geforderten Respekt, auf unser Zeichen für Frieden, Toleranz und Akzeptanz", führen sie weiter aus.

Die Elftklässler schreiben, es enttäusche sie und mache sie wütend, "dass einige unserer Mitmenschen ihren Unmut dagegen nicht anders zu äußern wissen als durch feige, mutwillige Zerstörung". Sie stellen klar: "Wir erwarten nicht von jedem, dass er unserem Statement zustimmt, aber was wir erwarten, ist Akzeptanz gegenüber unserer Meinung."

Nun wollen sie die Bank wieder bemalen. Sie schreiben: "Wenn uns diese Aktion etwas gelehrt hat, dann, wie weit entfernt wir hier in Deutschland noch von einer toleranten Gesellschaft sind und wie viel Arbeit noch getan werden muss, bis der Regenbogen keine Aufregung mehr verursacht, sondern ein Teil unseres Alltags geworden ist und als solcher akzeptiert wird."