Bei den Beschädigungen – hier am Schulzentrum – gibt es laut Hauptamtsleiter Michael Breimesser kein einheitliches Muster. Foto: Gern

Farbschmierereien am Schulzentrum, Beschädigungen an Bushaltestellen: In Bisingen kommt es immer wieder zu Vandalismus. Die City-Streife und eine erhöhte Polizeipräsenz zeigen allerdings Wirkung: Die Zahl der Fälle nimmt laut Gemeinde ab.

Bisingen - Parkdeck, Feuerwehrhaus oder Bahnhof nennt Hauptamtsleiter Michael Breimesser als ehemalige Brennpunkte, meldet aber Verbesserungen: "Mit der Etablierung der City-Streife und einer erhöhten Polizeipräsenz haben die festgestellten Beschädigungen – insbesondere im Bereich des Schulzentrums und tendenziell in der Gesamtgemeinde – abgenommen." Hier rückten Ordnungskräfte weiter häufiger aus. Die Gemeinde setzt für die City-Streife einen privaten Sicherheitsdienst ein, um bestimmte Stellen zu kontrollieren. Zerstörungen kommen Breimesser zufolge "lange nicht mehr in dem Ausmaß vor, wie es schon war".

Kein einheitliches Muster

Hinsichtlich der Art der Beschädigungen gebe es "kein einheitliches Muster: Dies reicht von kleineren Schmierereien bis hin zum großflächigen Graffiti", erklärt Breimesser und schiebt hinterher: "Einigen ist auch der Umgang mit einem handelsüblichen Mülleimer nicht bekannt."

Die Beschädigungen zu beseitigen, das kostet. In einzelnen Fällen bewege sich die Schadenssumme im vierstelligen Bereich, berichtet Breimesser. Meist würden Schäden durch Mitarbeiter der Kommune instandgesetzt. "Teilweise sind wir aber auch auf Fachfirmen angewiesen." Als Beispiele nennt er Angriffe an Bushaltestellen, bei denen Glas zu Bruch geht, oder einen Fall, bei dem Dämmstoffe beschädigt wurden.

Am Brennpunkt Schulzentrum gibt es indes bislang keine Videoüberwachung. Breimesser begründet: "Eine Kameraüberwachung ist nicht ohne Weiteres möglich. Hier gibt es rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen."

Kontrollen dienender Abschreckung, auch während der Schulferien

Er rechnet vor: "Die Kosten für eine sinnvolle Überwachung belaufen sich insgesamt auf zirka 65.000 Euro." Es wäre "bedauerlich, diese Mittel aufgrund einiger weniger aufwenden zu müssen".

Daher versucht die Gemeinde, mögliche Täter schon im Vorfeld durch regelmäßige Kontrollen abzuschrecken – auch am Schulzentrum und eben auch in unterrichtsfreien Zeiten. Breimesser: "Wir haben in den Ferien ein Auge darauf."

Für Bisingen erfasste Straftaten

Zahlen des Polizeipräsidiums Reutlingen zeigen: Straftaten in Bisingen im Zusammenhang mit Sachbeschädigungen nehmen eher ab. Eine Sachbeschädigung ist demnach "gemeinschädlich", wenn etwa Gegenstände zur Religionsausübung, Grabmäler, Denkmäler, Gegenstände der Kunst oder Wissenschaft sowie Gegenstände, die zum öffentlichen Nutzen oder zur Verschönerung öffentlicher Wege, Plätze oder Anlagen dienen, beschädigt oder zerstört werden.

Meist sinkende Zahlen

"Wenngleich die Zahlen von Jahr zu Jahr schwanken, hatten wir in 2020 sowohl bei den gemeinschädlichen Sachbeschädigungen als auch bei den Sachbeschädigungen auf Straße einen Tiefstand im Fünfjahreszeitraum", teilt Michael Schlüssler von der Pressestelle des Polizeipräsidiums unserer Zeitung mit. "Die Sachbeschädigungen an Kfz lagen in 2020 innerhalb der normalen Schwankungsbreite." Eine Prognose gibt es ebenfalls: "Nach dem derzeitigen Stand bewegen wir uns bei den Sachbeschädigungsdelikten auch im Jahr 2021 ungefähr auf Vorjahresniveau."