US-Geheimdienste haben Al-Awlaki, der bis 2002 in einer Moschee im Norden des US-Bundesstaates Virginia predigte, bereits seit längerem im Visier. Er hatte erst kürzlich mit einem Tonband für Schlagzeilen gesorgt, in dem er die USA unter anderem wegen des Irakkriegs verurteilte. "Deshalb bin ich (...) zum Schluss gekommen, dass ich dem Dschihad gegen Amerika genauso verpflichtet bin wie jeder andere Muslim auch", heißt es auf dem Band, das der TV-Sender CNN veröffentlichte.
Außerdem soll er Kontakt mit dem Amokschützen und US-Major Nidal Malik Hasan gehabt haben, der im November auf dem texanischen Militärstützpunkt 13 Soldaten erschossen hatte. Auch mit dem mutmaßlichen Flugzeugterroristen Umar Farouk Abdulmutallab hatte der Hassprediger laut US-Behörden in Verbindung gestanden. Der 23 Jahre alte Nigerianer hatte am Weihnachtstag versucht, mit einem Sprengsatz ein US-Passagierflugzeug über Detroit zum Absturz zu bringen.
"Die Gefahr, die Al-Awlaki für unser Land bedeutet, ist nicht mehr auf Worte beschränkt", zitiert die "New York Times" einen US- Regierungsvertreter. Er sei in Anschlagspläne verwickelt. Das Blatt bemerkte einschränkend, es sei "extrem selten" oder gar das erste Mal, dass ein Amerikaner auf die Todesliste gesetzt werde.
Der Jemen hat sich in den vergangenen zwei Jahren nach Einschätzung von Experten zu einem Rückzugsraum für Terroristen des Al-Kaida-Netzwerkes entwickelt. Die Regierungstruppen von Präsident Ali Abdullah Salih haben in einigen Regionen des Landes keine Kontrolle.
(dpa)
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