Aldi Süd will seine Präsenz in den USA verstärken. Foto: dpa

US-Amerikaner lieben ihre riesigen Einkaufstempel von Wal-Mart oder Target. Doch spätestens seit der Wirtschaftskrise wissen sie auch die günstigen Preise von Aldi zu schätzen. Der deutsche Discounter nutzt das aus und will bald im ganzen Land vertreten sein.

US-Amerikaner lieben ihre riesigen Einkaufstempel von Wal-Mart oder Target. Doch spätestens seit der Wirtschaftskrise wissen sie auch die günstigen Preise von Aldi zu schätzen. Der deutsche Discounter nutzt das aus und will bald im ganzen Land vertreten sein.

Batavia - Der deutsche Discounter Aldi Süd bläst auf dem riesigen US-Markt zum Angriff. Binnen fünf Jahren soll die Zahl der Läden von derzeit knapp 1300 auf annähernd 2000 anwachsen. Am Ende will Aldi mit Standorten von der Ost- bis zur Westküste vertreten sein und monatlich mehr als 45 Millionen Kunden bedienen statt der heute gut 25 Millionen. Das ist eine Kampfansage an US-Einzelhandelsriesen wie Wal-Mart.

„Wir beschleunigen unsere Wachstumspläne, um der steigenden Nachfrage von Aldi-Kunden im ganzen Land gerecht zu werden“, erklärte Landeschef Jason Hart am Freitag. Das Unternehmen plant, jährlich im Schnitt 130 Läden neu zu eröffnen. Zuletzt waren es rund 80. Aldi will sich den Vorstoß mehr als 3 Milliarden Dollar (2,2 Mrd Euro) kosten lassen.

Aldi Süd hatte 1976 seinen ersten Laden in den USA aufgemacht

Aldi Süd (mit dem gelb umrandeten „A“ als Logo) hatte 1976 seinen ersten Laden in den USA aufgemacht und ist momentan in 32 der 50 Bundesstaaten vertreten. Seit der Wirtschaftskrise zieht es die US-Amerikaner verstärkt zu dem deutschen Discounter. Denn das Konzept ist das gleiche wie in der Heimat: Eine beschränkte Auswahl an Produkten, direkt aus dem Pappkarton verkauft, wird zu günstigen Preisen angeboten. Dazu gibt es wöchentlich Sonderangebote.

Angesichts der Niedrigpreise verzichten viele Kunden gerne auf das sonst in Supermärkten übliche Einpacken der Tüten an der Kasse. Discounter gehören zu den wenigen Einzelhändlern, die in den USA wachsen. Zuletzt drängte Aldi aus den ländlichen Gebieten in die teuren Innenstädte, so eröffnete vor einem Jahr die erste Filiale in Manhattan. Auch auf dem großen kalifornischen Markt ist die Kette seit kurzem vertreten.

Das Aldi-Konzept verbreite sich rasch per Mund-zu-Mund-Propaganda, erklärte Landeschef Hart. Auch die Schwester Aldi Nord ist erfolgreich in den USA unterwegs, wenngleich inkognito. Aldi Nord hatte 1979 den Lebensmittelhändler Trader Joe's übernommen, eine Art Edel-Discounter mit mehr Auswahl zu etwas höheren Preisen. Auch dieser Zweig wächst.