Die Urschelstiftung ermöglichte eine Impfaktion auf dem Oberen Steinberg. Unser Foto zeigt von links: Werner Baumeister, Ludmila Reider, Natalie Reuer und Thomas Eisseler. Foto: Schölzlel

Nach einer erfolgreichen Impfaktion Ende November 2021 im Bürgerzentrum in Nagold, startete die Urschelstiftung und der Stadtseniorenrat eine weitere. Im Bürgerhaus Oberer Steinberg sollten möglichst viele Bürger zur Impfung mobilisiert werden. Das Ergebnis enttäuschte aber.

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Nagold - Die Leute müssen nicht zur Impfung, die Impfung muss zu den Leuten. Da sind sich Werner Baumeister und Thomas Eisseler sicher. Deshalb haben sie von der Urschelstiftung zusammen mit dem Ärzteteam des Impfmobils vom Landkreis Calw eine Impfaktion gestartet. Die Vorsitzende des Bürgervereins, Natalie Reuer, hat dafür die Räumlichkeiten im Bürgerhaus Oberer Steinberg zur Verfügung gestellt. Für die Aktion wurden im Vorfeld 700 Flyer mit allen Infos in die Briefkästen gesteckt. In Deutsch und auf Russisch. Ohne Anmeldung und mit kurzen Wegen zum Impfort sollte es gehen – das Ziel war möglichst viele Bürger und Bürgerinnen aus Nagold anzusprechen.

Es galt Sprachliche Barrieren zu überwinden

"Uns ist es besonders wichtig die Menschen zu erreichen, die sonst keinen Zugang zur Impfung haben", erklärte Baumeister. Deshalb auch der Flyer auf Russisch: "um kulturelle, sowie sprachliche Barrieren endgültig zu überwinden."

Wie Eisseler bedauerte, wären einige Bürger inzwischen verunsichert, was die Impfung angeht. Im Internet fänden sich zu viele widersprüchliche Informationen. Deshalb gab es bei der Aktion auch die Möglichkeit einer ärztlichen Beratung vorab – danach konnte man sogar seinen Impfstoff wählen. "Bei unseren Aktionen sollen Ängste abgebaut werden", so Eisseler.

Baumeister sieht aber ein ganz anderes Problem: Immer mehr käme die Frage auf, wie viele Menschen man überhaupt noch für die Impfung begeistern könne. "Wir haben unsere Möglichkeiten, das ganze möglichst Bürgernah zu veranstalten, nun aber wirklich ausgeschöpft", erklärt er. Den Rest müsse die Politik regeln.

Das Impf-Angebot überzeugte die Bürger nicht

Die Impfaktion stellte sich dann auch als weniger erfolgreich heraus. "Das Ergebnis ist etwas enttäuschend", räumte Baumeister ein. Es wurden nur 36 Impfungen verabreicht, davon waren nur sechs Erstimpfungen. Wie Baumeister es ausdrückt, seien sie an eine Grenze gestoßen. "Wir können einfach nicht mehr machen. Nun ist es an der Politik die restliche Bevölkerung aufzuklären und zu mobilisieren."

Ob die Urschelstiftung eine weitere Impfaktion plant, steht bisweilen noch in der Sternen. Ob es wieder eine geben wird, hinge von der weiteren Entwicklung ab. Trotzdem bleibt Baumeister optimistisch und hofft, dass sich weitere Bürger bei ähnlichen Aktionen angesprochen fühlen und sich impfen lassen. Baumeister: "Möglichkeiten dazu, gibt es ja genug."