Stadträte der Fraktion Freie Wähler schauen sich mit Bühlinger Bürgern das Retentionsbecken am Adlerberg an. Foto: Fotos: Weisser

Anfang August hatte ein Starkregen im Rottweiler Stadtteil Bühlingen sowohl im Oberdorf wie auch im Unterdorf größere Schäden verursacht. Die Stadtratsfraktion der Freien Wähler (FW) suchte am Freitagabend vor Ort das Gespräch mit den vom Unwetter betroffenen Bürgern.

Rottweil-Bühlingen - Deren Sorge – dies kam deutlich zum Ausdruck – ist sehr groß. Die Anwohner befürchten, dass sich solche Ereignisse wiederholen werden.

 

Immer wieder wurden in der Runde Handys gezückt und Bilder von den Auswirkungen des Unwetters im Ober- und Unterdorf gezeigt. Die anwesenden Stadträte bekamen so ein genaues Bild vom Ausmaß der Hochwasserschäden.

"So etwas möchte nicht mehr erleben“, mahnte Anwohner Manfred Ettwein beim Ortstermin mit den Lokalpolitikern. Das Geschäftshaus des Architekten am Adlerberg – es befindet sich in einer leichten Senke – war mit am stärksten betroffen. Innerhalb weniger Minuten sei der Keller mit Wasser voll gelaufen, erzählte Helga Bühl.

Die Gründe lagen für die Anwohner auf der Hand: Von der Anhöhe Richtung Hausen kam reichlich Wasser, ebenso von der Stadionstraße, zudem sei das Abflussrohr im Retentionsbecken gegenüber der Randbebauung zu knapp dimensioniert.

"Bei einem 1200er-Rohr wäre das Wasser durchgegangen", meinte der Architekt. Drei Container stehen noch auf dem Hof vor seinem Büro. Zahlreiche Unterlagen seien vernichtet worden, beklagte er.

Nicht weit davon befindet sich das Bauvorhaben der Familie Häring. Das Wasser habe die Kranfundamente unterspült und zu einer gefährlichen Situation geführt, wurde berichtet.

Nach der Besichtigung des Bereichs "Am Adlerberg" führte Gerhard Gurreck – er moderierte das Vorortgespräch – die Teilnehmer zum Einlaufschacht des Grabenbachs aus Richtung Bettlinsbad. Danach schauten sich Bürger und Stadträte gemeinsam den Rechen vor der Verdolung des Grabenbaches im Unterdorf an.

Totholz hatte bei dem Starkregen den Einlauf verstopft und das Wasser über die Unterdorf-Straße schießen lassen. Im dortigen Bereich liefen am besagten Tag ebenfalls Keller voll.

Lob gab es aus der Runde für die Bauhofmitarbeiter. Gleich am nächsten Tag nach dem Unwetter hätten diese den Rechen frei gemacht.

Doch es waren auch kritische Anmerkungen zu hören. Eine Betroffene erinnerte daran, dass die Gemeinde Dunningen ein Starkregenrisikomanagement einführe. "Und was macht die Stadt Rottweil?", fragte sie und schaute die Stadträte an.