Viele Pflanzen im Kreis wurden durch den Hagel zerstört. Foto: Düren

Die Unwetter der vergangenen Tage haben auch in der Landwirtschaft im Kreis zum Teil verheerende Schäden angerichtet. So wurden beispielsweise in Täbingen 90 Prozent des Getreides durch Hagelschlag zerstört, wie Luise Lohrmann, Pflanzenproduktionsberaterin des Landratsamts, auf Anfrage unserer Zeitung berichtete.

Zollernalbkreis - Auch das Gras liege vielerorts platt gedrückt auf dem Boden und könne so nicht gemäht werden. Erbsen und Mais seinen ebenfalls betroffen: "Wenn ein Hagelkorn das Herzblatt beim Mais sprengt, dann wächst die Pflanze nicht mehr", erklärt Lohrmann. Staunässe sei ein weiteres Problem. "Ein nasses Jahr ist für die Landwirtschaft Stress pur", weiß die Bäuerin. "Die Wetterberichte sind nicht zuverlässig. Wie soll ich da als Landwirt meine Arbeit planen?", fragt sie.

Lohrmann verweist in diesem Zusammenhang auf die von den Landwirten gefürchteten Hungerbrunnen. Dabei handelt es sich um Karstquellen, die nur bei besonders großen Niederschlagsmengen zu Tage treten. Das fürchteten die Bauern früher besonders, denn sie wussten, dass große Regenmengen die Ernte zu zerstören drohten und die Menschen in der Folge hungern mussten.

"Gravierende Schäden"

Von teilweise "gravierenden Schäden" spricht Markus Zehnder, Obst- und Gartenfachberater des Landratsamts. So habe der Hagel beispielsweise Tomaten zerstört, denn die hätten momentan noch weiche Blätter. Ein Problem sei auch, wenn Hagelkörner Löcher in Baumrinden schlagen würden, denn dort könnten sich dann Pilze ansiedeln, die die Bäume weiter schädigen.

Grundsätzlich sei Regen ein Vorteil, besonders nach den trockenen Sommern der vergangenen drei Jahre, sagt der Obst- und Gartenfachberater. Doch zuviel auf einmal ist auch für die Natur ungesund, denn die Erde kann das Wasser nicht aufnehmen, und Erde wird weggeschwemmt.