Riesige Hagelkörner gingen in Wittershausen runter. Foto: Nägele

Im Kreis Rottweil sind einige kleine Gemeinden betroffen. Hagelflieger in VS im Einsatz. Auch im Zollernalbkreis richtet Hagel Schäden an.

Oberndorf - Die Unwetterfront nach den Hitzetagen schlug am Dienstagnachmittag nicht flächendeckend brutal zu. Doch lokal sorgten Gewitter, Sturm, Hagel und heftige Regenfälle für hohen Schaden.

Keine 15 Minuten, dann war der ganze Spuk in Epfendorf-Trichtingen (Kreis Rottweil) vorbei. Doch diese Zeit reichte aus, um einen Schaden anzurichten, dessen Ausmaß noch niemand so wirklich zu beziffern weiß. Sicher ist nur: Die faustgroßen Hagelkörner haben in der Epfendorfer Teilgemeinde kaum ein Dach ganz gelassen und kein Auto verschont. 900 Einwohner zählt der kleine Ort zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb, und die waren auch fast alle auf den Straßen, als sich der Himmel wieder lichtete.

Schule, Kindergarten und Rathaus unter Wasser

In alle kommunalen Gebäude ist Wasser gelaufen. In Schule, Turnhalle, Kindergarten und Rathaus hat es die Dächer durchschlagen und die Oberlichter zertrümmert. Die Gesamtwehr der Gemeinde Epfendorf rückte samt Drehleiter an, um schnell die größten Löcher zu stopfen. Im Gerätehaus wurde ein Stützpunkt eingerichtet, bei dem Dutzende Anrufe von verzweifelten Hausbesitzern eingingen.

Bis zu sieben Zentimeter groß waren die Hagelkörner, die bei dem Unwetter auf Vöhringen- Wittershausen (Kreis Rottweil) niedergingen. »Ich wäre froh, ich hätte so große Tomaten«, meinte Harald Maier.

Auch in Vöhringen ging Hagel nieder, zum Teil so groß wie Taubeneier, berichtete Feuerwehrkommandant Raimund Jauch. Zumindest an seinem Haus konnte er keine Schäden feststellen.

Auch im Zollernalbkreis richtete der Hagel Schaden an. In Dächern klafften Löcher und Autoscheiben gingen zu Bruch. Verletzte wurden in Kliniken behandelt.

Nur wenige Schäden hat das heftige Gewitter im Schwarzwald-Baar-Kreis verursacht. Zwar donnerte in Villingen-Schwenningen und der näheren Umgebung tennisballgroßer Hagel vom Himmel, bis auf ein paar Dellen auf Autos wurden keine größeren Schäden gemeldet. »Dank des Hagelfliegers konnten wir die Schäden reduzieren«, erläuterte Heinz Messner, Vorsitzender vom Verein zur Hagelabwehr.

In Bad Herrenalb ist eine 58-jährige Autofahrerin ums Leben gekommen. Sie war auf regennasser Fahrbahn ins Schleudern geraten und gegen einen Baum geprallt.

Das Stadtgebiet Oberndorf war durch das Hagelunwetter nur im Randbereich betroffen. Hier kam es an Häuser zu Beschädigungen insbesondere durch Dachziegel und Dachfenster. In einem Betrieb neben der Autobahn im Ortsbereich Bochingen war bis in die Nacht hinein das THW und die Feuerwehr auch von ausserhalb des Landkreises im Einsatz. Hier hatte das Hagelunwetter auf dem Dach einer Firma welches sich über 6500 Quadratmeter erstreckt die Faserzementplatten teilweise zerschlagen. Es wurde versucht, das Nötigste wieder instand zu setzen.

Eine Arbeitsbühne der Feuerwehr war ebenso wie Gerät des THW für Sicherungsmaßnahmen im Einsatz. Nach vorsichtigen Schätzungen der Firmenleitung liegt der Schaden im sechsstelligen Bereich. Ansonsten wurde die Polizei auf umgeworfene Baustellenabschankungen und viele Steine, die auf den Bergstrecken entlang des Neckartals auf die Fahrbahnen gespült wurden, gerufen.