Gebhard und Lothar Kübler sprechen über die Zukunft ihres Unternehmens. Foto: Kübler Foto: Schwarzwälder Bote

Firma Kübler: Schwenninger Traditionsunternehmen will Umsatzziel von 66 Millionen Euro erreichen / 80 Prozent Eigenkapital

Die Kübler-Gruppe aus Villingen-Schwenningen verzeichnet im aktuellen Geschäftsjahr über Budget liegende Umsatz- und Auftragseingangserfolge. Sie erntet erste Früchte des vor wenigen Jahren eingeleiteten Innovationsmarathons.

VS-Schwenningen. Dies erklärten die beiden Gesellschafter und Geschäftsführer des Traditionsunternehmens, die Brüder Lothar und Gebhard Kübler, bei ihrer jährlichen Pressekonferenz am Schwenninger Stammsitz des Unternehmens vor der Fachpresse aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Der Ausblick für 2019 sei positiv, man wolle vor allem mit Neukunden und neuen Innovationen wachsen. Kübler ist im laufenden Geschäftsjahr hinsichtlich Auftragseingang und Umsatz über Plan und wächst zweistellig. Das Umsatzziel in der Gruppe von 66 Millionen Euro, davon 70 Prozent im Ausland, sollte erreicht werden, so die Geschäftsführer. Die wesentlichen Wachstumstreiber seien neben Deutschland (plus zehn Prozent) vor allem der EU-Raum (plus 14 Prozent), China (plus 30 Prozent), Indien (plus 25 Prozent) und USA (plus 22 Prozent).

Beschäftigt werden in der Kübler-Gruppe mittlerweile knapp 480 Mitarbeiter weltweit und davon fast 380 in Deutschland. Das Familienunternehmen vertreibt seine Produkte über elf globale Gruppenmitglieder und darüber hinaus über Partner und Vertretungen in mehr als 50 Ländern. Zurzeit werden bei Kübler mehrere neue Marktsegmente mit wachstumsstarken Produktinnovationen besetzt. Somit werde die Grundlage für ein nachhaltiges weiteres Wachstum gefestigt. Das Unternehmen, das derzeit auf Standbeine der Positions- und Bewegungssensorik (lagerlose und gelagerte Drehgeber, lineare Mess-Sensorik), Schleifringe und Zähler-/Prozesstechnik setzt, hat in den vergangenen Jahren seinen Anteil an Mitarbeitern in der Entwicklung und Industrialisierung von zwölf auf 16 Prozent ausgebaut. Die Geschäftsführer erklärten laut Mitteilung, dass dies Teil des Kübler-Innovationsmarathons sei. Es gehe darum, wachstumsstarke, neue Marktsegmente mit Produktinnovationen zu besetzen, die Markenbotschaft über Drehgeber hinaus deutlich zu erweitern und den Fortschritt des Kunden in Projekten gemeinsam zu gestalten. "Als unabhängiges Unternehmen mit einem Eigenkapital von fast 80 Prozent können wir unsere eigenen Entscheidungen treffen und auch mal auf einige Prozentpunkte EBIT verzichten, um damit die Grundlagen für langfristig sichere Arbeitsplätze als unabhängiges Familienunternehmen zu festigen", so Gebhard Kübler. EBIT ist der Gewinn vor Zinsen und Steuern.

Teil des Innovationsmarathons sind große Entwicklungsprojekte. Dazu gehört ein neues Aufzugspositioniersystem für die wachsende internationale Aufzugsindustrie. Weltweit würden jedes Jahr mehr als 800 000 Aufzüge gebaut, davon über 70 Prozent in China. An diesem Markt wolle man teilhaben, gerade in China sei eine starke Kübler-Tochterfirma aktiv.

Zum Innovationsmarathon gehören auch neue Schleifringe für die Segmente Abfülltechnik, Verpackung, mobile Maschinen und andere. Ein weiterer Teil des Innovationsmarathons sind Motor-Feedback-Drehgeber für Servomotoren, ein stark wachsender Markt. Kübler hat dazu mit Marktbegleitern neue Schnittstellen ins Leben gerufen.

Zu den großen Investitionen im Bereich Entwicklung und Industrialisierung gehören neue smarte, magnetische, lagerlose Sensoren für die Integration in Motoren, Generatoren oder für die Windindustrie. Für dieses neue Segment wurde eigens ein Team von Entwicklungsingenieuren in Berlin eingestellt, das eng mit dem Stammsitz in Kundenprojekten arbeitet. Die lagerlosen Drehgeber messen nicht nur Drehzahl, sondern auch Zustände eines Antriebs. Das Interesse sei weltweit hoch. Damit die Ziele erreicht werden, setzen die beiden Unternehmer auf attraktive und sinnstiftende Arbeitsplätze sowie eine gezielte Mitarbeiterentwicklung und Weiterbildung, heißt es weiter.

Rund 70 Prozent des Umsatzes werde am Stammsitz in Schwenningen und 30 Prozent an drei weiteren Standorten gemacht.