Schenkten sich im Stadthofsaal absolut nichts: Die "Bure zum Alange, alias Nikolaus König und Wolfgang Winterhalter. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Unterhaltung: "Bure zum Alange" widmen sich im Stadthofsaal dem Landleben

Rechtzeitig aus dem Stall hatte es das Duo "Bure zum Alange" am Samstag in den Stadthofsaal geschafft, wo sie sich vor ausverkauftem Haus zwei Stunden kabbelten und bewiesen, dass sie das absolute Traumpaar sind.

Unterkirnach. Die zwei gestandenen Bure Nikolaus König und Wolfgang Winterhalder hatten ihre Melkschemel zuhause gelassen und gaben den Bauer mit Ferienwohnung und seinen Gast, den es jedes Jahr zu ihm treibt. Dort bleibt der Gast dann zu lange, versucht mit zwei linken Händen vergeblich zu helfen. Mit einem suchendem Blick in den Stadthofsaal würde der "Bur" seinen Gast auch gerne ausleihen, wenn auf anderen Höfen die Ferienwohnungen nicht ausgelastet seien.

"Ich war schon als Kind sehr aufgeweckt", verkündete der Dauergast, während der Bur übersetzte: "Er ist nicht ganz bache." Der Opa habe schon zu ihm gesagt: "Lass die Katz in Ruh’, nimm den Kurgast, Bur", fuhr er wenig charmant fort. Da sich der Gast als Vegetarier geoutet hatte, also der Kuh das Gras wegfresse, sangen die beiden im Kanon: "Grasfresser für eine bessere Welt", natürlich hatte das Publikum mitzusingen.

Ja, ja, den Wolf der im Schluchsee ersoffen sei, habe man vorher mit Steinen – oder waren es die sieben Geislein – gefüllt, meinte der Bur böse. Dann ging es Schlag auf Schlag mit den Nettigkeiten: Der Gast könne sich noch nicht einmal bücken, um Kartoffeln aufzusammeln, petzte der Bur und der Gast konterte, den Boden sollte man betonieren, dann sei er vor den Bauern geschützt.

In Ekstase verfalle der Bur, wenn er Gülle ausfahre, auf dem Traktor liege dann ein Totenkopf mit gekreuzten Walkingstöcken und zwei Strichlisten: Walker oder Biker überfahren, schwärmte er. Und wenn er am Sonntag mit dem Güllewagen durch das Wohngebiet fahre, könne es schon mal sein, dass der Schieber verrutscht sei und er eine Schleifspur hinter sich herziehe, freute sich der Güllefahrer. Sein Gast ätzte: "Das macht er, um wieder nach hause zu finden." Sein Vorschlag, um den Schwarzwald heller zu gestalten, lautete: "Jeder Baum, der dicker ist als der Bauer, weg damit."

Nach der Pause erklomm der Gast als Paketfahrer Kasimir radebrechend die Bühne, wo er vom Bur begeistert empfangen wurde. "Wenn der Kasimir zurückfährt, gebe ich ihm immer etwas mit, zum Beispiel Siloballen oder den Opa", freute er sich, während Kasimir nissig aus der Wäsche schaute. Einmal in der Woche machte das Duo die Wunderfiztour von Hof zu Hof. "Ja guck, die Ferienwohnung steht leer, den Hof kann man bald kaufen", frohlockte der Bur, während der Gast brummelte: "Das ist Dein eigener Hof."

Die zwei schenkten sich nichts und die Zuschauer waren restlos begeistert. Der Orchestrion- und Geschichtsverein hatte die Bewirtung der Gäste an dem Abend übernommen.