Natalie Kosellek präsentiert das Logo der Häuslichen Kinderkranken- und Intensivpflege: "Simba" ist ein freundlich lächelnder kleine Löwe, der auf den Fahrzeugen und den  Firmen- T-Shirts abgebildet ist. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Pflege: Natalie Kosellek hilft in der Region Kindern liebevoll

Unterkirnach. "Simba" steht für "sympathische individuelle motivierende Betreuung ambulant". Natalie Kosellek, Pflegedienstleiterin, hat nicht nur das Logo und das wofür die Buchstaben stehen, entworfen, sondern "Simba" im September 2016 gegründet. Die Unterkirnacherin sprüht vor Energie und Tatkraft und man sieht ihr an, mit welcher Leidenschaft sie ihrer Philosophie, mit ihrer häuslichen Kinderkranken- und Intensivpflege, Kinder, Jugendliche und Eltern liebevoll und hochqualifiziert zu betreuen, nachgeht.

Die examinierte Kinderkrankenschwester machte 2006 ihr Examen, um danach fünf Jahre in der Klinik in Tannheim zu arbeiten. Nach fünf Jahren wechselte sie in die häusliche Kinderkrankenpflege bei Sterntaler, wo sie sieben Jahre arbeitete. Parallel bildete sie sich über zwei Jahre weiter für außerklinische Intensivepflege und für die Pflegedienstleistung.

Die Pflegedienstleiterin lebte in Villingen und zog dann nach Unterkirnach in den Heidelbeerweg, wo sie sich am 1. September 2016 selbstständig arbeitet.

"Diese Gründung stellte ich, trotz außerordentlich viel Bürokratie, innerhalb von vier Monaten auf die Beine", ist sie zurecht stolz. "Ich habe mit sechs Kinderkrankenschwestern begonnen und habe mir bis heute zehn Fahrzeuge angeschafft. Inzwischen sind wir 18 Pflegekräfte, zwei Büroangestellte und ich selbst. Klar war, dass wir im Heidelbeerweg keinen Platz mehr hatten", betont sie. Im März 2017 sei sie mit dem Geschäft in die Talstraße gezogen. Mit ihrem Mann und der kleinen Tochter, lebt sie weiterhin im Heidelbeerweg.

Kosellek und ihre Mitarbeiterinnen betreuen schwerst- und mehrfach behinderte Kinder, Kinder mit Sauerstoffpflichtigkeit, Herzfehlern, Krebserkrankungen und vielem mehr im Schwarzwald-Baar-Kreis, im Kreis Rottweil und Tuttlingen, sowie Kinder bis hinter Horb oder bis fast zum Bodensee.

Ein Weg mit einer Stunde Fahrzeit sei die Regel, betont sie. Wir betreuen Kinder, die im Wachkoma liegen, Kinder, die nach Etrinkungsunfällen behindert sind, Kinder mit künstlich angelegtem Atemweg oder künstlichem Darmausgang, nennt sie einige Beispiele. Wenn Kinder 24 Stunden rund um die Uhr betreut werden, setzt sie drei Pflegekräfte, die in Schichten arbeiten, ein. Die meisten betreuten Kinder kennen sie: "Ja, manche Kinder freuen sich, andere können sich vielleicht nicht äußern, aber sie verstehen alles, was man ihnen sagt." "Wir haben regelmäßig Teambesprechungen, in denen wir viele Besuche aufarbeiten und lernen, uns abzugrenzen. Die Pflegerinnen müssen mit den vielen, oft traurigen Schicksalen fertig werden. Sie und ihre Mitarbeiterinnen würden oft gefragt, was denn der Löwe ›Simba‹ auf ihren Fahrzeugen bedeute. ›Simba‹ passt zu mir, ich bin eine Kämpferin und es war immer mein Wunsch in der Pflege zu arbeiten", unterstreicht sie.