Das Hallenbad ohne Wasser. Diesen Zustand des geschlossenen Aqualinos möchte der Förderverein schnell beenden.Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Infoveranstaltung: Viele Bürger sprechen sich bei Infoveranstaltung für den Erhalt des Aqualino aus

Am 23. Juli entscheidet der Gemeinderat über das Schicksal des Hallenbads "Aqualino" und darüber, ob es wieder geöffnet wird oder dauerhaft geschlossen bleibt. Der Förderverein informierte in zwei Veranstaltungen über seine Pläne zur Erhaltung des Bads.

Unterkirnach. Am Dienstag und Mittwoch informierte der Aqualino-Förderverein interessierte Bürger über sein Konzept, wie das Hallenbad erhalten werden kann. Es wurde detailliert über die beiden, von der Verwaltung geforderten sogenannten Modelle 1 und 3 informiert, die Resonanz der Besucher in der Halle war eindeutig: "Wir möchten, dass sich der Gemeinderat für den Erhalt des Aqualino entscheidet, es ist uns allen sehr wichtig."

Bevor Christian Sontag vom Förderverein in die Erläuterung der Modelle 1 und 3 einstieg, begrüßte Gerhard Graf, Vorsitzender des Fördervereins Aqualino, rund 40 Besucher. Er betonte, es gehe darum, das Ergebnis der Arbeiten der Projektgruppe aufzuzeigen. "Der Förderverein verpflichtet sich, alles zu tun was möglich ist, um das Bad zu betreiben", betonte Graf.

Nach der Präsentation (wir berichteten) sprach Sontag von einem Irrglauben, sollte der Schlüssel im Bad herumgedreht werden, dass der Gemeinde keinerlei Kosten mehr entstünden. Die Abschreibungen würden weiterlaufen, die Kurtaxe müsse gesenkt werden, es gebe Stillstandskosten, nannte er Beispiele. Sollte die Gemeinde sagen, dass sie das Hallenbad einem anderen Zweck zuführen wolle, dann sei das so, der Förderverein setzte sich jedoch dafür ein, dass der Betrieb ins Laufen komme, denn: "Unterkirnach braucht das Hallenbad dringend", so Sontag.

Waltraud Meyer von der Schwimmschule Villingen erklärte, der Förderbetrag in Höhe von zwölf Euro sei zu niedrig. Auch bemängelte sie, dass für dieses tolle Bad zu wenig Öffentlichkeitsarbeit gemacht werde. Klaus Kuhnt vom Förderverein antwortete, dass der Verein mit dem geringen Förderbetrag möglichst viele Menschen ansprechen möchte, es gebe auch unter den Mitgliedern viele Handwerker, die immer bereit seien, ehrenamtlich einzuspringen, wenn notwendig.

Gudrun Weißer wohnt seit 1976 in Unterkirnach und ist leidenschaftliche Schwimmerin. Sie erklärte, viele Unterkirnacher würden sich beklagen, dass Kurgäste keinen Eintritt zahlen müssen. "Aber sie zahlen ja die Kurtaxe", so Kuhnt.

Peter Respondek aus Bad Dürkheim/Pfalz verbringt seit Jahren seinen Urlaub in der Hapimag Ferienanlage und besucht jeden Tag das Hallenbad. Er drückte dem Förderverein seine Hochachtung dafür aus, wie er sich für den Erhalt des Hallenbads einsetze und forderte vehement den Erhalt des Bads.

Ribana Schallock sprach sich ebenfalls für den Erhalt des Aqualino aus: "Die Gemeinde wünscht einerseits, dass Familien nach Unterkirnach ziehen. Wenn sie dann das Hallenbad schließt, fände ich das für kontraproduktiv", betonte sie.

Simone Weißer, Gastgeberin, wies darauf hin, dass sieben Prozent der Feriengäste das Hallenbad besuchen. Sie sei für den Erhalt, allerdings nicht um jeden Preis.

Annette Storz appellierte an die Gemeinderäte, "von denen einige durch ihre Abstimmung im Abendgrund viel Geld kaputtgemacht haben". Das sei inzwischen ein Millionengrab. Sie sollten sich am 23. Juli hinter das Aqualino stellen und dem Projekt eine Chance geben.

Ingeborg Wimmer betonte, sie möchte als Bürgerin vom Gemeinderat vertreten werden. Die Arbeit, die der Förderverein geleistet habe, sei eigentlich die Arbeit des Gemeinderats gewesen, betonte sie und ergänzte, sie könne es sich jetzt nicht vorstellen, dass der Gemeinderat noch für die Schließung stimme.

Heike Andreas, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, berichtete, dass sie immer wieder von jungen Familien angesprochen werde, die hier schwimmen möchten und auch mit ihren Kindern Schwimmkurse besuchen möchten.

Respondek richtete sich an Bürgermeister Andreas Braun, der an dem Infoabend als Bürger und Gründungsmitglied des Fördervereins teilnahm: "Kämpfen Sie für das Bad, auf diese Gemeinde können Sie stolz sein."