Umwelt: Erste Ladesäule für Elektrofahrzeuge in Unterkirnach eingeweiht / Zwei verschiedene Stecker
Die erste Ladesäule für Elektrofahrzeuge wurde am Montag in Unterkirnach offiziell übergeben. Erik Hugel, Geschäftsführer der EGT Energie GmbH, und Rudolf Kastner, Vorstandsvorsitzender der EGT AG, demonstrierten gleich, wie ein Fahrzeug geladen wird.
Unterkirnach. Der Standort ist an den Parkplätzen zwischen dem Stadthof und dem Stadthofweg. Obwohl am Montag die offizielle Einweihung war, hatte die EGT bereits fünf Ladevorgänge registriert.
Ein Ladevorgang könne von einer bis zu acht Stunden dauern, je nach Fahrzeugtyp und Akkuzustand der Batterie, erklärte Hugel. Das Navigationsgerät des Fahrzeugs melde dem Fahrer den Ladezustand der Batterie, so dass er einschätzen könne, wann er laden müsse und wie lange das dauere. Bei einer Stunde könne man getrost einkaufen gehen, bei längerer Ladedauer könne man sehr viel mehr unternehmen oder das Fahrzeug auch über Nacht angeschlossen lassen, erläuterte Hugel. Bezahlt werde nach Ladezeit, zahlen könne man mit Kartensystem, der App oder per SMS.
Die Ladesäule verfüge über zwei Ladearten: "Mit einem Schuko-Stecker haben Sie ein Ladevolumen von 3,7 Kilowatt pro Stunde, über einen Menneke-Normstecker bis maximal 22 Kilowatt", das hänge von dem jeweiligen Fahrzeug ab, ergänzte Kastner. Außerdem sei diese neue Ladesäule Teil des Intercharge-Systems, könne also europaweit genutzt werden.
Die EGT verfügt derzeit über fünf technisch fertige Ladesäulen plus drei, die in Betrieb genommen werden können, erklärt Hugel. Die EGT habe sich das Ziel gesetzt, in jedem Ort, in dem sie Strom liefert, eine Ladesäule aufzustellen. Auf die Frage, was passiere, wenn die Ladesäule, von einem Falschparker blockiert werde, antwortet Hugel: "Wir haben hier eine Beschilderung angebracht und die beiden Parkplätze vor der Ladesäule farbig so markiert, dass man es also merken sollte, dass hier nur Elektrofahrzeuge stehen dürfen."
Dass bei den Ladesäulen und den Elektrofahrzeugen noch Luft nach oben sei, sei ihnen bewusst, erklärten Kastner und Hugel. Das Netz mit Ladesäulen müsse verdichtet werden, die Elektrofahrzeuge ihre Reichweite erhöhen und mehr, es gebe noch viel zu tun. Man stehe erst am Anfang der Entwicklung. Auch E-Bikes könnten an der Station geladen werden, sagte Hugel.
Dass sich das Fahrverhalten und dadurch auch das Einkaufsverhalten ändere, sei selbstverständlich: Zwar müsse der Fahrer planen, wie lange die Ladezeit dauere und was er in dieser Zeit erledigen könne. Zudem müsse er vorausschauender fahren, denn die Fahrzeuge höre man nicht, man sollte also genauer hinschauen, ob Kinder oder Senioren die Straße überqueren wollen. "Wir haben angefangen und wir werden die Entwicklung immer weiter ausbauen", betont Hugel.