Das Saitenduo bringt die Besucher beim mittelalterlichen Markt in Stimmung. Fotos: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Spektakel: Mehr als 2000 Besucher beim mittelalterlichen Markt in Maria Tann / Jung und Alt staunt

Maria Tann wurde am Freitag und Samstag in einen mittelalterlichen Markt umfunktioniert, mehr als 2000 Besucher an beiden Tagen ließen sich das Spektakel nicht entgehen.

Unterkirnach. Und wer erst mit Einbruch der Dunkelheit vorbei kam, staunte über tausende Lämpchen, die nicht nur das ehemalige Klosterareal erleuchteten, sondern auch noch die Bäume in der weiträumigen Parkanlage. Die Schulbrüder, die bis 1969 im Kloster Maria Tann lebten, hätten auch nicht gedacht, dass in ihrem prächtigen Speisesaal einmal Met in allen Variationen und mittelalterliche Kleider verkauft würden, aber irgendwie passte das alles zu der schönen Wandmalerei aus der Klosterzeit.

Axel Kubsch, Eigentümer von Maria Tann, sowie seine rechte Hand, Viola Thomes, waren gleichzeitig überall und waren glücklich, wie gut ihr mittelalterlicher Markt angenommen wurde, und wenn ein Pflaster oder ein Schraubenzieher benötigt wurde, im Büro von Axel Kubsch war die Ausgabe für alles, was irgendwo noch fehlte.

Im Wandelgang wurden die Besucher schon von Monika und Wolfgang Winkler aus St. Georgen empfangen, mit zwei Drehorgeln sorgten sie für Musik vom Schlager bis zum Weihnachtslied. Im ehemaligen Speisesaal erklärte Henric Meyer, der seine Mittelalterkleidung plus Gürtel und Gürtelschnallen verkaufte, dass die Menschen früher mit einem langen, verschlungenen Ledergürtel demonstrierten, dass sie wohlhabend genug waren, um Leder zu verschwenden.

Das Duo Saitenstreich Louise Gillman aus England und Michael Schwiening aus Freiburg fiedelten und spielten Gitarre mit soviel Spielfreude, dass überall mitgetanzt oder mindestens mit den Füßen gewippt wurde. Im Park konnte man Schafe streicheln, Kinderkarussell fahren und sich von dem Gaukler – Duo "Du & Ich" vor der Zwergenschenke verzaubern lassen.

Mit verblüffenden Zaubertricks brachten sie die Zuschauern ins Grübeln und wenn man sie fragte: "Wie habt Ihr das gemacht?" verkündeten sie fast glaubwürdig: "Das haben wir vergessen".

Fünf stramme Mäuseherren mit Namen wie Friederich von Merseburg und Artus der Angsthase oder Gwendolin lebten in dem fahrenden Maushausen mit Markus dem Mäusegaukler. Rings um die Miniarena waren kleine Häuschen aufgestellt, für einen Euro flitzte die Maus bei dem Mäuseroulette in das Häuschen, das man vorher markiert hatte, verflixt, sie entschied sich für das Haus daneben. In der Schmiede betätigte der belgische Schäferhund Bijoux, ein Malinois, unermüdlich den Blasebalg und hielt so das Feuer in Schwung, so dass der Schmied seine handwerklichen Fähigkeiten demonstrieren konnten.

Als es dunkel wurde, versammelte sich eine große Menschenmenge um den Feuerschlucker, der als vierfacher Weltmeister Unglaubliches mit den lodernden Flammen veranstaltete, viele Handybesitzer filmten begeistert das Spektakel. Natürlich durfte für Kinder Dieter Sirringhaus mit seinem Kasperltheater nicht fehlen, die magisch von seinem Kasper und dessen Sprüchen angezogen wurden. Glühwein, Kinderpunsch, Steaks und Kuchen hielt der König von Maria Tann für alle Besucher bereit, die einstimmig erklärten: "Das ist wunderschön hier und wertet Maria Tann ungemein auf".