Hund Rico wurde nach Angaben von Hannes Weißer bei einem Angriff verletzt. Foto: © tverkhovinets – stock.adobe.com

Schäfer-Bernersennen-Mix wird von Vierbeiner angefallen. Herrchen muss am Daumen genäht werden.

Unterkirnach - Rico ist ein achtjähriger Schäfer-Bernersennen-Mix, der zum zweiten Mal unliebsame Bekanntschaft mit zwei anderen Hunden machte. Das Ergebnis: Rico hat einen starken Bluterguss, sein Besitzer musste am Daumen mit vier Stichen genäht werden.

Am Sonntagabend war Hannes Weißer mit seinem Hund Rico auf dem Weg zu seinem Vater. Weißers Angaben zufolge kam es auf seinem Privatgelände zu der Begegnung mit einem ihm bekannten Hundebesitzer, der ihm mit seinen zwei Tieren entgegenkam.

Einer der Vierbeiner war frei laufend, das andere angeleint und trug ein Hundegeschirr. Von diesem riss er sich los und attackierte Rico, der frei laufende setzte nach. Der Hundebesitzer bekam seine Tiere laut Weißer nicht in den Griff. Es kam seinen Beschreibungen zufolge zum Kampf zwischen den Hunden.

Der Losgerissene konnte schließlich gebändigt werden, sein Herrchen zog der Beschreibung des Geschädigten zufolge in "aller Seelenruhe" das Brustgeschirr wieder an. Währenddessen ging die Auseinandersetzung zwischen Rico und dem zweiten Hund weiter. Als dieser versuchte, ihn in die Kehle zu beißen ging Hannes Weißer beherzt dazwischen und wurde am Daumen verletzt.

Die Hunde konnten getrennt werden. Weißer musste am gleichen Abend in der Notaufnahme mit vier Stichen am Daumen genäht werden. Rico hat ein geschwollenes Bein, der Tierarzt kann aufgrund der Schwellung noch nicht sagen, ob eventuell eine Sehne ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Zusammen mit seinem Bruder stellte er den Besitzer der zwei Hunde zur Rede. Dieser zeigte sich Weißer zufolge uneinsichtig und wies im Gespräch jede Schuld von sich und behauptete, dass die Aggression von Rico ausging. Zu diesem Vorfall sucht Hannes Weißer nun Zeugen.

Es sei bereits das zweite Mal gewesen, dass der Schäfer-Bernersennen-Mix von den beiden Hunden angegriffen wurde. Die erste Attacke fand Ende vergangenen Jahres statt. Damals, so Weißer, spazierte der andere mit beiden – nicht angeleinten Hunden – über seinen privaten Hof, Ricos Territorium – und der ließ sich das nicht gefallen. Rico wurde verletzt.

Weißer meldete den jetzigen Vorfall der Gemeindeverwaltung. Diese könne jedoch erst tätig werden, wenn eine Anzeige vorliegt. Aus diesem Grund erstattete Weißer nun auch Anzeige bei der Polizei. Was für einer Rasse die beiden Hunde angehören, weiß er nicht, sie seien auf jeden Fall größer als Rico.

Auf Anfrage erklärte ein Polizeisprecher, dass bei einer solchen Anzeige ein gewisser Automatismus greife. Der beschriebene Fall werde als fahrlässige Körperverletzung eingestuft, was eine Eignungsprüfung nach sich ziehe, die im Normalfall durch einen Polizeihundeführer durchgeführt werde. Welche Maßnahmen anschließend verhängt werden, komme auf den Einzelfall an.

Die Möglichkeiten reichen von einer Leinenpflicht bis zur Entziehung des Hundes – zu dieser Maßnahme werde dann gegriffen, wenn sich Vorfälle wiederholen. Grundsätzlich glaube man bei solchen Anzeigen dem Geschädigten, der den Vorfall zur Anzeige bringt. Hier sei es auch unerheblich ob ein erster Fall ebenfalls der Polizei gemeldet wurde oder nicht.