Der Vorstand des Vereins (von links): Renate Krüger, Rudolf Beha, Andreas Braun, Roswitha Armbruster, Wolfgang Armbruster, Roland Dufner, Felicitas Schück, Robert Baur und Michael Weisser. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Erwerb des Blessing-Orchestrions Höhepunkt des Jahres

Unterkirnach. Der Verein für Heimat- und Orchestriongeschichte blickt auf ein aufregendes Jahr, in dem der Erwerb des Blessing-Orchestrions im Vordergrund stand. Ein weiterer Höhepunkt war die Teilnahme am Weihnachtsmarkt, an dem der Verein ein lebendige Krippe mit Menschen und Tieren darstellte.

Anlässlich der Hauptversammlung blickten Vorsitzender Roland Dufner und Schriftführerin Felicitas Schück auf die zum Teil aufregenden Ereignisse zurück. Mit Eigenmitteln und Spenden konnten die Mitglieder, der Vorstand und das begabte Handwerker- und Restaurationsteam nach Liechtensteig in der Schweiz fahren, um das Orchestrion bei Freddy Künzle abzuholen. Mit einem 7,5 Tonner fuhr man guter Dinge los, um dann an der Grenze erst einmal ausgebremst zu werden. Die Grenzbeamten hatten wenig Ahnung, was ein Orchestrion ist und prüften den Trupp auf Herz und Nieren. Nach einem dreistündigen Aufenthalt ging es weiter zu Freddy Künzler, der neben dem Orchestrion noch viele Schätze in seinem Haus beherbergte. Das Einladen des Orchestrions war noch eine relativ leichte Übung, der Rückweg über die Grenze ebenso, doch bei der Ankunft in Unterkirnach vor der Alten Schule kam Unruhe auf. So schön das Orchestrion war, es wollte nicht durch die Tür passen, also war Zerlegen gefragt. Doch die erprobten Handwerker schafften auch dies. Doch dann fing die Arbeit erst richtig an, denn das Orchestrion muss restauriert werden. Neue Blasebälge müssen hergestellt werden, 81 Ventile und 81 Blasebälge müssen harmonieren, stimmen und dicht sein. Wolfgang Armbruster zeigte sich zuversichtlich und meinte, bis 2018 könnte man das Prachtstück hinbekommen.

Doch es gab noch weitere Aktivitäten für den Verein. Die Gedenksteine von der Familie Blessing wurden hergerichtet und auf Sockeln vor der Alten Schule aufgestellt. Zum Dorffest hatte der Verein einen Flohmarkt organisiert, der viele interessierte Besucher und Käufer anzog.

Das Duo "Lola Pianola" brillierte mit Orchestrionklängen und Gesang in der Heimatstube, eine Neuauflage für dieses Jahr ist vorgesehen. Mit der lebendigen Krippe am Weihnachtsmarkt hatten sich die Mitglieder ebenfalls viel vorgenommen, und erlebten manch spaßige Überraschung. Roland Dufner als Josef konnte sich freuen, hatte er doch zwei junge Mütter mit Baby, die abwechselnd die Maria mit Jesus spielten, an seiner Seite. Mit den Tieren war es nicht ganz so einfach: Die Familien Weißer und Haberstroh hatten ihre Tiere ausgeliehen, wobei die Kuh das ganze Procedere noch locker nahm. Die Schafe ließen sich nur einmal mit Leckerli anlocken, dann hatten sie den Dreh raus und waren nur schwer einzufangen. Der Esel war der Hit: Raus aus dem Hänger ging ja noch, sich anstaunen lassen auch, aber gegen den Abtransport hatte er Einwände und konnte nur mit ziehen und schieben wieder in den Hänger verfrachtet werden.

Bei aller Freude über die lustigen Bilder wurden die Neuwahlen nicht vergessen. Bürgermeister Andreas Braun, stellvertretender Vorsitzender, dankte den tatkräftigen Helfern für ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Meinrad Beha, Vorsitzender des Lauftreffs, betonte, die Bürger der Gemeinde wüssten die Arbeit des Vereins sehr wohl zu schätzen. Roland Dufner wurde als Vorsitzender wiedergewählt, Roswitha Armbruster bleibt Kassiererin, Beiräte sind Robert Baur, Rudolf Beha und Renate Krüger.