Zehn Tage dauert der Abriss des Lorenzenhofs, er stand unter Denkmalschutz, war aber nicht mehr zu retten. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Unter Denkmalschutz stehendes Unterkirnacher Gebäude ist nicht mehr zu retten

Der Unterkirnacher Lorenzenhof ist bald Geschichte. In dieser Woche wurde mit den Abrissarbeiten begonnen, Ende nächster Woche wird von dem unter Denkmalschutz gestandenen Gebäude nichts mehr zu sehen.

Unterkirnach. Jürgen Bruckner, Besitzer des Lorenzenhofs und des gesamten zwölf Hektar großen Areals, hatte die Genehmigung zum Abbruch des Gebäudes von der Denkmalbehörde Freiburg erhalten: "Das Gebäude war so verfallen, da konnte nichts mehr gerettet werden", erklärt er im Gespräch mit unserer Zeitung.

Nach Brand im Jahr 1906 neu aufgebaut

Der Hof wurde, zusammen mit der Kapelle, die restauriert werden soll, im Jahr 1789 gebaut. 1905 brannte er ab und wurde 1906 wieder aufgebaut. Viele Jahre gehörte er einer Familie Neugart, die nach Ungarn ausgewandert war, schildert Bruckner die Geschichte. Bruckner kaufte das Areal im Jahre 2005 zusammen mit Armin Stark, Geschäftsführer der damals in Gründung befindlichen Lorenzenhof-Betriebsgesellschaft mbH.

"Wir wurden gefragt, ob wir an dem Bau eines Campingplatzes interessiert wären, es gebe einen Investor", erzählt Bruckner. "Es wurde der Bau von 15 Ferienhäusern und 200 Stellplätzen für Caravans und Zelten von uns geplant", fährt er fort. Doch das Projekt scheiterte, so Bruckner. Der Investor sei abgesprungen und ein neuer Investor nicht gefunden worden. Ein weiterer Grund, dass die Planung scheiterte, sei die Zufahrt von der Talstraße gewesen, die durch das Nein der Eigentümer nicht zustande gekommen sei, die Zufahrt von der Firma Günter Bau, die 2007 Insolvenz anmeldete, sei auch flach gefallen, da sie für die Nachfolgefirma Günter Bausanierung benötigt wurde.

Nach dem Abbruch des Lorenzenhofs will Bruckner dort eine Maschinenhalle mit Lagerfläche bauen, in dem großen Schuppen unweit des Hofs ist eine Betriebsleiterwohnung geplant, hinter dem Schuppen neben der Kapelle will er ein Tiny-House aufstellen, das als Ferienwohnung vermietet werden soll. "Das Tiny-House steht schon auf meinem Grundstück in Hubertshofen und ist transportfertig", geht Bruckner auf seine weiteren Pläne ein.

"Die Kapelle, eine Hofkapelle, ist noch in recht gutem Zustand und könnte laut Denkmalbehörde restauriert werden, ein Restaurator wird sie sich jetzt anschauen", erklärt Jürgen Bruckner. Der große Corpus sei ebenfalls in einem beachtlich guten Zustand und anscheinend genauso alt wie die Kapelle, das Gesicht sei nicht mehr so ansehnlich, aber ein Restaurator könne schon entscheiden, was möglich sei, betont er.