Das Aqualino in Unterkirnach wird nicht geschlossen! Foto: Eich

Förderverein betreibt das Hallenbad in alleiniger Eigenverantwortung. Zuschuss von der Gemeinde.

Unterkirnach - Das Aufatmen am Donnerstagabend in der Schlossberghalle war deutlich zu hören, dann brandete Beifall auf: Das Hallenbad wird nicht geschlossen.

Der Gemeinderat hatte einstimmig beschlossen, dem Förderverein Aqualino eine Chance zu geben, das der Öffentlichkeit und der Gemeindeverwaltung vorgelegte Konzept in die Tat umzusetzen. Dazu unterbreitete die Verwaltung dem Förderverein einen Vorschlag mit elf Punkten, die er erfüllen muss, um das Hallenbad zu betreiben (wir berichteten).

"Wir hatten vor 44 Stunden noch mal einen intensiven Austausch Es hat uns viel Kraft gekostet, die unterschiedlichsten Positionen unter einen Hut zu bekommen", erklärte Bürgermeister Andreas Braun.

80.000 Euro Zuschuss

Mit diesem gemeinsam erarbeiteten Vorschlag wolle die Verwaltung und auch der Gemeinderat das außerordentliche Engagement der Projektgruppe würdigen und dem Förderverein eine Chance zum Erhalt des Aqualinos geben, so Braun.

Kurz zusammengefasst erhält der Förderverein zum 1. Januar 2021 und zum 1. Januar 2022 jeweils einen Zuschuss in Höhe von 80.000 Euro. Das Aqualino bleibe im Eigentum der Gemeindewerke Unterkirnach GmbH, werde aber für einen Euro verpachtet, sofern das steuerlich zulässig ist. Der Förderverein betreibt das Aqualino in alleiniger Eigenverantwortung und muss für Instandhaltung und Sanierung vollumfänglich aufkommen.

Braun zollte auch den Gemeinderäten, die sich das ganze Jahr ehrenamtlich einbringen seinen Respekt: "Gehen Sie mit den Räten so um, wie Sie es für sich selbst auch wünschen", wandte er sich an die Bürger in der – mit Abstandsregeln – voll besetzten Schlossberghalle.

"Es wird keine wzeite Chance geben"

Gemeinderat Patrick Seng richtete zwei Appelle an alle Bürger, das Bad durch ihren Besuch zu unterstützen, eine zweite Chance werde es nicht geben. Weiter forderte er ein respektvolles Miteinander, auch in den sozialen Medien.

Susanne Ciampa erklärte, ihr sei zu Ohren gekommen, dass einige Bürger die Räte als Ja-Sager hinstellen: "Wir tragen Diskussionen nichtöffentlich aus und fordern die Bürger auf, uns anzusprechen, wenn sie Fragen haben." Patrick Seng habe wesentlich dazu beigetragen, dass auch sie umgedacht habe, erklärte sie und betonte in Richtung Förderverein: "Wir stehen voll hinter euch, ich bin dafür, dass ihr das Bad eigenverantwortlich betreibt." Rolf Weißer unterstrich, er hoffe, dass dem Förderverein seine Verantwortung bewusst sei.