Das bunte Rahmenprogramm erfreute Groß und Klein. Fotos: Graf Foto: Schwarzwälder-Bote

Sommerfest: Maria Tann auf gutem Weg / Kubsch: Zusammenleben mit Flüchtlingen funktioniert problemlos

Das zweitägige Sommerfest in Maria Tann ist gelungen. Sichtlich stolz zog der Geschäftsführer der Haus Selekt, Axel Kubsch, im renovierten Jugendstilsaal eine überaus erfreuliche Zwischenbilanz über die bisher geleistete Arbeit.

Unterkirnach. 95 Abfallcontainer mit Müll jeglicher Art mussten entsorgt werden, um das teilweise verwahrloste Gelände wieder auf Vordermann zu bringen. Doch die Arbeiten seines Teams auf dem Areal hätten sich gelohnt. Man sei zwar noch nicht fertig mit dem, was man sich vorgenommen habe, erklärte Kubsch, jedoch auf einem guten Weg.

Maria Tann hatte vor zwei Jahren den Eigentümer gewechselt. Nach längerem Leerstand und anderweitiger Nutzung gehört das Anwesen nun der Firma Haus Selekt aus Hechingen. Das auf den Ankauf und die Verwertung gebrauchter Immobilien spezialisierte Unternehmen hat mittlerweile in der ehemaligen Klosteranlage Raum für bezahlbare Wohnungen geschaffen. Einen festen Plan für den Um- und Ausbau gab es damals laut Geschäftsführer Kubsch nicht. Sein Unternehmen trat auch nicht mit einem hochtrabenden Investitionsplan in Unterkirnach an.

Nun sei es an der Zeit der Bevölkerung die Fortschritte beim Ausbau des Areals zu präsentieren und diesen Zwischenerfolg gemeinsam zu feiern. Schließlich werden bereits 102 Wohneinheiten auf 5000 Quadratmeter Wohnfläche genutzt. In der Außenanlage sei man ebenfalls ein gutes Stück vorangekommen, es gebe jedoch noch genügend zu tun. Kubsch betonte, dass das Zusammenleben mit den Flüchtlingen, die auf dem gleichen Gelände untergebracht sind, problemlos funktioniere.

"Es gehört viel Mut und Schaffenskraft dazu ein Gelände in dieser Größenordnung zu übernehmen und auszubauen", merkte Bürgermeister Andreas Braun in seinem Grußwort an. Nach zwei Jahren Bauzeit sei jedoch zu erkennen, dass dieser Mut belohnt werde, so Braun weiter.

Maria Tann blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück. Seit 1851 war in Maria Tann eine Tuchfabrik, 1903 wurde sie zum Burghotel. Nach dem Ersten Weltkrieg zogen im Jahr 1919 Klosterbrüder auf das Areal, und bis 1969 diente Maria Tann als reines Männerkloster. Zwischen 1976 und 1986 nutzte die Polizei das Gelände als Schule. Bis 2010 war die Stiftung Nestwerk Eigentümer des Areals.

Während der Freitagabend für geladene Gäste vorgesehen war, konnte sich am Samstag die Bevölkerung ein eigenes Bild von dem neu gestalteten Außenbereich machen. Neben kulinarischen Genüssen wurde ein Flohmarkt und ein buntes Rahmenprogramm für die Kinder angeboten und reichlich genutzt.