Zu den Symptomen von „Long Covid“ gehört unter anderem Kurzatmigkeit. Foto: Anspach

Das Hausacher Gesundheitsnetzwerk „Gesundes Kinzigtal“ nimmt als Partner an einer Studie teil, die herausfinden will, wie Patienten bei der Genesung unterstützt werden können und wie eine Erkrankung verhindert werden kann. Auch Kinzigtäler können teilnehmen.

Eine Erkrankung mit Covid verläuft bei jedem Menschen unterschiedlich – das betrifft auch die Spät- oder Langzeitfolgen. Die eine hat ihre Erkrankung nach zehn Tagen vergessen, der andere hat sieben Wochen danach weiterhin Schwierigkeiten beim Treppensteigen. Diese Bandbreite stellt Ärzte vor Herausforderungen. Eine landesweite Studie will hierbei Lösungen schaffen. „Gesundes Kinzigtal“ ist regionaler Partner des Programms.

Die rein digital aufgebaute Studie hat zwei Ziele, sagt Melina Lehmann von „Gesundes Kinzigtal“: „Zum einen soll herausgefunden werden, welche Unterstützungsangebote bei der Genesung von ’Long Covid’ am besten helfen oder geholfen haben. Zum anderen geht es um Maßnahmen, mit denen sich ’Long Covid’ verhindern lässt.“

Der Namen der Studie – „Milocodas“ – setzt sich aus der englischen Formulierung „Mild to moderate Long Covid Digital Intervention Study“ zusammen. Sie richtet sich an Menschen, die unter milden bis moderaten Langzeitfolgen von Covid-19 leiden und weder in Reha sind oder waren.

Für eine Teilnahme wird ein Smartphone oder Tablet sowie ein Internetzugang benötigt. „Müdigkeit, Erschöpfung und Schlafstörungen, eine eingeschränkte Belastbarkeit, Kurzatmigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme sowie Muskelschwäche und – schmerzen – die Liste der Symptome, die auch zusammen auftreten können, von ’Long Covid ’ ist lang“, sagt Melina Lehmann. Das „Milocodas-Programm“ soll die Lebensqualität von Menschen, die daran leiden, verbessern. „Bislang gibt es dafür kaum Ansätze, sodass Hausärzte da wenig Spielraum für Angebote haben.“

Umso wichtiger, findet Melina Lehmann, sei es daher, konkrete Lösungen zu schaffen. So wird das auch im Landesministerium für Wissenschaft und Forschung gesehen, das die Studie fördert. Geleitet wird das „Milocodas-Programm“ vom Zentrum für Präventivmedizin und Digitale Gesundheit der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg.

Christoph Löschmann, Geschäftsführer von „Gesundes Kinzigtal“, hofft, dass mit dieser Studie eine Lücke in der Versorgung geschlossen oder zumindest kleiner wird: „’Long Covid’ ist für die Betroffenen eine echte Herausforderung, gerade weil es eine neue Erkrankung ist, die mit vielen Fragezeichen behaftet ist. An dieser Stelle Lösungen zu finden, ist wichtig, da wir mit dem Corona-Virus und seinen Folgen leben werden müssen.“

Die Studie wird in Zusammenarbeit mit den behandelnden Hausarztpraxen durchgeführt, die Koordination übernimmt „Gesundes Kinzigtal“. Interessenten können sich daher an ihre bekannten medizinischen Ansprechpartner wenden, „oder direkt an uns. Wir helfen dann gern weiter“, sagt Gesundheitslotsin Melina Lehmann. Das Mindestalter für eine Teilnahme liegt bei 18 Jahren.

Weitere Infos sind im Internet unter www.gesundeskinzigtal.de zu finden.

Das ist die Erkrankung

Eine Erkrankung mit Covid verläuft bei jedem Menschen unterschiedlich – das betrifft auch die Spät- oder Langzeitfolgen. Die eine hat ihre Erkrankung nach zehn Tagen vergessen, der andere hat sieben Wochen danach weiterhin Schwierigkeiten beim Treppensteigen. Diese Bandbreite stellt Ärzte vor Herausforderungen. Eine landesweite Studie will hierbei Lösungen schaffen. „Gesundes Kinzigtal“ ist regionaler Partner des Programms.