Ein Modell zeigt, wie der Bereich "Kinderweide" später einmal aussehen soll.Archivfoto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium stimmt Plänen für "Kinderweide" und Hotelkomplex zu – mit einer Änderung

Kritische Stimmen gab es im Gemeinderat zur sechsten Änderung des Flächennutzungsplans, die sich mit dem Areal "Kinderweide" beziehungsweise dem Bebauungsplan "Königshöhe" und einem dort zu bauenden Hotelkomplex beschäftigte.

Königsfeld. Die Einwohnerin Barbara Hoss fragte zu Beginn nach den zu erwartenden Mieten für die Wohnbebauung und danach, ob Sozialwohnungen geplant sind. Das verneinte Bürgermeister Fritz Link. Es gebe keinen Grund, regulierend in den Mietmarkt einzugreifen, auch handle es sich um eine exklusive Wohnlage, da könne man kein Sozialmietniveau erwarten. Die geplanten Tiefgaragen, "ein erklärtes Ziel der Gemeinde" seien zudem kostensteigernd.

Freizeitanlagen geplant

Michael Schröder vom Planungsbüro Wick und Partner beschrieb das Konzept, wonach neben dem Hotel und Chalets im Norden eine Fläche mit "hochwertigem Baumbestand" für Sport- und Freizeitzwecke beziehungsweise Wohnbau genutzt werden soll. Laut Bürgermeister Link wurde die Privatfläche bereits ohne Rücksprache mit der Gemeinde ausgelichtet. Notwendig sei dafür zusätzliche Waldumwandlung. Geplant seien dort zum Beispiel eine Tennishalle oder Sportplätze.

Hans Mack erklärte, dass er "von Anfang an großes Unbehagen" angesichts der großen Gebäude mit jeweils zehn bis 14 Wohnungen hatte. Er wünschte sich eine Ergänzung im Beschlussvorschlag, dass auch kleinteilige Baukörper möglich sind. Zudem müsse man sich so etwas vor Ort ansehen, um abschätzen zu können, was es bedeute. Jens Hagen sprach sich gar dafür aus, den entsprechenden Passus ganz zu streichen. Solche Hinweise seien eigentlich Sache des Bebauungsplans, den man schon auf den Weg gebracht habe, so Link. Das Gremium einigte sich auf seinen Vorschlag hin auf die Formulierung "voraussichtlich zehn Mehrfamilienhäuser oder sonstige Wohnbebauung".

Bebauung nur mit Hotel

Er könne den Bedenken gut folgen, erklärte Thomas Fiehn. 52 Wohnungen seien eine richtige Nummer. Matthias Weisser wies auf die Anmerkung des Investors hin, dass weniger nicht gehe, da sich das Projekt sonst nicht rechne. Es brauche einen Deckungsbeitrag durch die Veräußerung der Wohnungen, bestätigte Link. Der ursprüngliche Investor habe sogar vier statt drei Geschosse gewollt. Bei der aktuellen Lösung handle es sich um einen Kompromiss, der beide Seiten berücksichtige.

Birgit Helms war skeptisch, ob das Hotel auf dem "Filetstück" überhaupt realisiert wird. Laut Link bleibt die geplante Wohnfläche von 2,2 Hektar unverändert. Auch sei festgelegt, dass die Wohnbebauung nicht ohne das Hotel beginnen dürfe. Der Gemeinderat stimmte der Änderung des Flächennutzungsplans zu und beauftragte die Verwaltung mit der Durchführung der frühzeitigen Beteiligung von Öffentlichkeit, Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange.