Heute startet der bundesweite Warntag. Foto: dpa

Der bundesweite Warntag war ein Mix aus Pleiten, Pech und Pannen. Besserung wurde versprochen. Nun soll das neue System erneut auf Herz und Nieren getestet werden. Aber auch vom zweiten Warntag dürften viele in Baden-Württemberg nichts mitbekommen.

Stuttgart - Beim bundesweiten Testlauf mit neuen Systemen zur Warnung vor Katastrophenfällen setzen viele Kommunen in Baden-Württemberg am Donnerstag (11.00 Uhr) neben Sirenen auch auf digitale Direktnachrichten. Per Cell Broadcast auf Handys und andere Mobilgeräte gesendete Warnungen soll es beispielsweise in den meisten Städten und Gemeinden geben.

Dabei geht eine Benachrichtigung an jedes Handy, das zu diesem Zeitpunkt Empfang hat. Gewarnt werden soll zudem über Radio und Fernsehen, über Warn-Apps wie Nina und auf Stadtinformationstafeln. Zusätzlich werden Lautsprecherwagen und die Infosysteme der Deutschen Bahn eingesetzt. Da es sich nur um einen Test handelt, müssen die Menschen, die die Warnung empfangen, nichts tun. Um 11.45 Uhr soll die Entwarnung folgen.

Auf www.umfrage-warntag.de steht eine Umfrage im Internet zur Verfügung. 

Heftige Kritik nach Ahr-Flut

Mit der Aktion wollen das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Länder, Kommunen und die Telekommunikationsbranche erproben, wie rasch und zuverlässig regionale Warnungen im Ernstfall verbreitet werden können. Nach der Ahr-Flut im Sommer 2021 hatte es heftige Kritik an der Praxis einiger Katastrophenschützer gegeben. Viele Städte und Gemeinden wollen klassische Warntechnik wie Sirenen nun nachrüsten, daneben sollen digitale Verfahren ausgebaut werden.

Allerdings werden auch am zweiten Warntag viele Sirenen stumm bleiben. Großstädte wie Freiburg verzichten bewusst auf Sirenenproben, in anderen Gemeinden gibt es nur noch wenige oder gar keine Sirenen mehr, die funktionieren. Auch in Heidelberg, Stuttgart und Göppingen werden keine Sirenen heulen.

Viele Fehler beim ersten Warntag

Beim ersten bundesweiten Warntag am 10. September 2020 war einiges schief gelaufen. Unter anderem kam die Meldung der Warn-Apps Nina und Katwarn erst mit einer guten halben Stunde Verspätung auf den Smartphones an. Wäre es tatsächlich ein Ernstfall gewesen, hätten viele Bürger nichts mitbekommen.

Ein ursprünglich für September 2021 geplanter Warntag war daraufhin abgesagt, ein weiterer vom vergangenen September in den Dezember verschoben worden.