In Grimma ist Michael Kretschmer vor einer Woche bei einer Kundgebung gegen die Energiepolitik der Bundesregierung aufgetreten. Foto: dpa/Sebastian Willnow

Wieder einmal äußert sich der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer zum Krieg in der Ukraine. Ihm fehlt dabei jeglicher Realitätssinn, findet unser Berlin-Korrespondent Bernhard Walker.

Bisher wollte Michael Kretschmer den Ukraine-Krieg „einfrieren“, jetzt will er ihn „anhalten“. Und nach Kriegsende, so Sachsens Ministerpräsident, solle Deutschland wieder Gas aus Russland kaufen. Neu ist nur, dass der CDU-Politiker dafür Voraussetzungen nennt: Die Ukraine solle auf keinen einzigen Quadratmeter Staatsgebiet verzichten, Moskau müsse Kriegsschäden „ausgleichen“ (das heißt wohl: bezahlen) und Kriegsverbrecher müssten zur Verantwortung gezogen werden. Warum sich der Kreml darauf einlassen sollte, sagt Kretschmer nicht. Dabei setzt Wladimir Putin gerade nicht auf Friedenssignale, sondern terrorisiert die ukrainische Zivilbevölkerung noch grausamer.