Das Uhrenindustriemuseum ist heute noch eine kleine Produktionsstätte.Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Uhrenindustriemuseum: Förderkreis und Stadt unterschreiben eine Überlassungsvereinbarung

Mit den Unterschriften unter eine Überlassungsvereinbarung sind alle historischen Maschinen, Werkzeuge, Dokumentationen und Ausstellungsgegenstände, die bisher im Eigentum des Förderkreises Lebendiges Uhrenindustriemuseum waren, an die Stadt übereignet worden.

VS-Schwenningen. Der Förderkreis hatte diese Bestände seit den späten 1980er-Jahren in jahrelanger Sammeltätigkeit bewahrt. Damals, im Zuge des Untergangs der Uhrenindustrie in Schwenningen und der Region, wurden in unzähligen Firmen Drehautomaten, Stanzmaschinen und viele weitere Apparate, die jahrzehntelang zuverlässig ihren Dienst getan hatten, auf einmal wertloser Schrott, der entsorgt werden sollte, heißt es in einer Pressemitteilung des Museums.

Durch das ehrenamtliche Engagement des Förderkreises konnte dieses für die Wirtschaft und Gesellschaft Schwenningens zentral wichtige Kulturerbe vor dem Untergang gerettet werden. Durch ihr Engagement haben die zahlreichen Helfer das 1994 dann unter dem Dach eines eigens hierfür gegründeten Trägervereins eröffnete Uhrenindustriemuseum überhaupt erst möglich gemacht.

Mehrere tausend Objekte kamen so zusammen – von der tonnenschweren Maschine über eine Vielzahl von Uhren bis zu Konstruktionszeichnungen oder Einzelteilen wie Zifferblättern und Zeiger.

Zum 1. Januar 2018 wurde die Trägerschaft für das Museum von dem Trägerverein durch die Stadt Villingen-Schwenningen übernommen.

Verpflichtung entsteht

"Wenn der Förderkreis nun bereit ist, seine Bestände der Stadt Villingen-Schwenningen zu überlassen, so ist das ein großer Vertrauensbeweis gegenüber dem seit 2018 als städtische Einrichtung betriebenen Museum", heißt es in der Mitteilung.

Für die jetzigen hauptamtlichen Museumsmitarbeiter erwächst daraus die Verpflichtung, mit dem Bestand pfleglich und nach allen Grundsätzen der Museumsethik umzugehen. Das reicht vom Bewahren und Erforschen mit der Kernaufgabe der Inventarisierung in der Datenbank der Museen bis zum Ausstellen und Vermitteln mit der Vision des Bürk-Areals als neuem Kultur- und Museumszentrum in Schwenningen mit überregionaler Strahlkraft.

Darüber hinaus ist durch die Überlassungsvereinbarung der weitere Betrieb der ehrenamtlichen Werkstatt gesichert. Die Stadt hat sich zur Bereitstellung der nötigen Räume und Gerätschaften vertraglich verpflichtet. Die Produktion von Europas letztem mechanischen Wecker, längst ein einzigartiger Verkaufsschlager des Museums, kann weitergehen.

Weitere Produkte

Eine von den ehrenamtlichen Mitarbeitern entwickelte Skelettuhr wird im Museum ebenfalls zum Verkauf angeboten. In der Museumswerkstatt wird derzeit an Weiterentwicklungen gearbeitet und man darf gespannt sein, welche Produkte in Zukunft angeboten werden.

Wer Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit in der Museumswerkstatt hat, kann sich per E-Mail an uim@villingen-schwenningen.de oder telefonisch unter 07720/82 23 76 mit dem Museum in Verbindung setzen.