In voller Schutzausstattung auf dem Rettungsbrett, den Strömungsrettern, sind die Einsatzkräfte unterwegs. Eine Person klammert sich an das gekenterte Schlauchboot. Foto: Wysotzki

Feuerwehr, Rotes Kreuz und Deutsche Lebensrettung haben gemeinsam am Stausee in Oberdigisheim geübt, um Menschen besser retten zu können.

Meßstetten-Oberdigisheim - Still und glatt liegt er da, der Oberdigisheimer Stausee, der zum Schwimmen und zum Wandern einlädt. Kinderlachen ist zu hören, und plötzlich ist alles anders. Das Übungsszenario der Feuerwehr mit den Abteilungen Meßstetten, Oberdigisheim und Unterdigisheim, der Ortsgruppe Meßstetten der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und des Roten Kreuzes mit dem Ortsverein Obernheim-Oberdigisheim – jetzt gemeinsam durchgeprobt – kann jeden Tag Realität werden.

Alkohol im Spiel: Das Schlauchboot kentert

Fünf Jugendliche und junge Erwachsene treiben unter Alkohol-Einfluss Blödsinn in einem Schlauchboot. Im Übermut kentert das Boot. Während eine Person sich am Boot reflexartig festhält, sinken drei Menschen in die Tiefe, ein Weiterer ruft im Wasser um Hilfe. Die Wachmannschaft der DLRG bemerkt die Situation und löst Alarm aus. Während ein Wachgänger sich per SUP (Stand Up paddle) dem Schlauchboot annimmt, wird ein am entgegenliegenden Ufer zu Fuß Streife laufendes Wachgängerpaar mit der Uferbereichssuche beauftragt. Den Beiden werden der im Wasser Treibende mittels Rettungsbrett und Retter zuerst zu geführt.

Feuerwehr und Rotes Kreuz sind schnell am Einsatzort

Der ausgelöste Alarm bringt in den Ortsteilen die Feuerwehr und das Rote Kreuz in den Einsatz. Aus Meßstetten nähern sich die Wehrleute gemeinsam mit weiteren DLRG-Kräften. Selbstständig fahren die Oberdigisheimer Wehr und das DRK Obernheim-Oberdigisheim den Unfallort nach der Alarmierung sofort an. Ein tatsächlicher Notfall in Obernheim bringt kurzfristig Unruhe in den Übungsverlauf. Die Oberdigisheimer Wehr bringt den Jugendlichen, der sich auf das Schlauchboot gerettet hat, an Land. Die Personen können stabilisiert werden.

Die mit Trockenanzügen ausgestatteten Oberdigisheimer Wehrleute suchen einen Uferbereich ab und werden fündig. Im völlig unzugänglichen morastigen Gelände entdeckt die Feuerwehr einen weiteren Verunglückten. Die Bergung in diesem Gelände ist schwierig. Da der fünfte Verunglückte zunächst nicht gefunden wird, bilden die Einsatzkräfte eine Taucherkette, die weiter sucht.

Tauchergruppe überwacht die Übung

Die gesamte Übung hindurch befand sich eine Tauchergruppe der DLRG Reutlingen im Wasser, um das Übungsszenario vorzubereiten und die Übung vom See her zu sichern.