Michelle Kunz turnte für die Sporthochschule Köln. Foto: Kara

Ein voller Erfolg war der Wettkampf der 1. Turn-Bundesliga der Frauen. Die Zuschauer in der ausverkauften Heuberghalle sahen einen Wettkampf auf hohem Niveau. Die Beteiligten äußerten sich begeistert von der Organisation des TSV Meßstetten.

Die Freude im Vorfeld des Wettkampfs der Erstligaturnerinnen bei Ausrichter TSV Meßstetten war riesig – und der Wettkampf hielt schließlich auch was er versprach. In der ausverkauften Heuberghalle herrschte eine tolle Atmosphäre – die den Leistungen der acht Teams mehr als gerecht wurde.

Die meisten Blicke auf sich zog wie zu erwarten Superstar Elisabeth Seitz vom Rekordmeister MTV Stuttgart. Bereits vor dem Einturnen war sie fleißig am Autogramme schreiben und Selfies machen, das gleiche Prozedere gab es nach dem Wettkampf.

Bei den diesjährigen Europameisterschaften in München hatte sie Gold am Stufenbarren geholt, in Meßstetten trat sie nur beim Sprung an. Nach dem Wettkampf erklärte sie im Gespräch mit unserer Redaktion: "Ich kam am Montag erst von der Weltmeisterschaft zurück, da muss mit der Belastung immer ein wenig aufgepasst werden. Ich wollte aber auf jeden Fall für mein Team dabei sein."

Helen Kevric brilliert

Wie in den bisherigen Wettkämpfen der Saison wiesen die Stuttgarter Turnerinnen auch dieses Mal die Konkurrenz in die Schranken und holten sich den Tagessieg. Im Finale um die Deutsche Meisterschaft Anfang Dezember in Berlin geht es gegen die Turnerinnen der Deutschen Sporthochschule Köln, welche auch in Meßstetten den zweiten Platz erreichten.

Ebenfalls stellte Stuttgart die beste Turnerin des Abends: Die 14-Jährige Junioren-Europameisterin Helen Kevric verzauberte mit ihren Auftritten die Halle und erturnte im Vierkampf starke 51,10 Punkte. Mit 49,40 Punkten folgte Arianna Grillo von der TG Mannheim und mit 49,25 Punkten Karina Schönmaier von der TT Kiehn Group Lüneburg-Buchholz.

Vom Hallensprecher der Deutschen Turnliga gab es für die Organisation ein großes Lob: "Uns gefällt es hier sehr, sehr gut und wir würden gerne wiederkommen". Explizit hob er Katharina Weber und Patricia Bodmer vom TSV Meßstetten hervor.

Auch Elisabeth Seitz sparte nicht mit Lob: "Mir hat es sehr gut gefallen. Toll dass die Halle so voll war, das finden wir immer sehr schön und freuen uns, wenn die Leistungen honoriert werden. Da kommen wir gerne wieder." Ihre Trainerin Marie-Luise Probst-Hindermann pflichtete ihr bei: "Ich fand es schon beeindruckend nach Meßstetten zu kommen. Als ich beim Herfahren etwas von Skilift gelesen habe und es dann immer steiler den Berg hoch ging..", sagte sie mit einem Grinsen. Sie erklärte ebenfalls, dass es ihr sehr gut gefallen habe.

Trotz des Gewinns von allen Wettkämpfen, war sie nicht hundertprozentig zufrieden, sprach von einem "Seuchenjahr": "Elisabeth hatte schon Corona, wir hatten permanent Verletzungssorgen. Es war wirklich eine stressige Saison, aber es hat doch irgendwie geklappt. Heute haben wir ein paar neue Sachen ausprobiert, manches klappte, manches nicht."

Die Organisationschefin Katharina Weber vom TSV Meßstetten zeigte sich mit dem Ablauf des Tages sehr zufrieden. "Es lief wie am Schnürchen, das liegt an den Helfern und der guten Vorbereitung des Orga-Teams. Wir sind sehr glücklich und gerührt." Vom Niveau zeigte sie sich begeistert: "Super, dass Elisabeth Seitz und Sarah Voss da waren. Das Niveau zum 2. Liga-Wettkampf ist schon noch einmal ein paar Stufen höher." Die Topleistungen honorierten die Zuschauer mit viel Applaus, den es auch für zwei Gruppen des TSV gab , die am Anfang und am Ende des Tages performen durften.

Berkheim feiert den Aufstieg

Im Vorfeld der 1. Liga fand auch der Wettkampf der 2. Bundesliga in der Heuberghalle statt. Mit diesem wurde das Turn-Wochenende quasi eröffnet. Den Tagessieg holte sich mit 181,55 Punkten der TSV Berkheim. Über fünf Punkte betrug der Vorsprung auf die zweitplatzierte KTG Hannover. Die weit angereiste TuG Leipzig erreichte mit 170,5 Punkten den dritten Platz, gefolgt von der TSG Berlin Steglitz, die sich als Mannschaft 168,7 Punkte erturnte. Es folgten die zweiten Mannschaften aus Ulm (167,3 Punkte) und Tittmoning (162,75 Punkte) – die ersten Teams traten später beim Bundesligawettkampf an. Auf den beiden letzten Plätzen landeten die KTG Heidelberg mit 162,45 Punkten und die TG Breisgau mit 160,85 Punkten. In der Abschlusstabelle stehen Berkheim und Leipzig mit 44 Punkten gemeinsam an der Spitze – wobei die Berkheimer in den Wettkämpfen die meisten Einzelpunkte erturnt hat. Deutlich abgeschlagen am Ende der Tabelle steht mit zwei Punkten die TG Breisgau, für die es in der nächsten Saison in der 3. Liga wieder um Punkte gehen wird.