Metzgermeister Otmar Kramer geht in Rente und hat die letzte Wurst am Samstag verkauft. Foto: Bieberstein

Metzgermeister Otmar Kramer hat am Samstag in Tuningen den letzten Wurstzipfel verkauft, aber es gibt einen Nachfolger, am 9. August ist Wiedereröffnung.

Tuningen - Vor 28 Jahren übernahm der Hüfinger Metzgermeister Otmar Kramer die Tuninger Traditionsmetzgerei Strobel und sorgte in diesen knapp drei Jahrzehnten für die Grundversorgung an Metzgereiprodukten im Ort. Am Samstag stand er nun letztmals hinter seinem Tresen und verabschiedete sich von seinen Kunden in seinen Ruhestand.

Die Tuninger Bürger, Firmen aber auch die Vereine hielten ihm stets die Treue – doch jetzt ist für ihn erst mal Schluss. Seit zwei Jahren war Kramer auf der schwierigen Suche nach einem Nachfolger. In einer Gemeinde in der Größe von Tuningen hat ein Metzger der seine Sache gut macht eine Daseinsberechtigung und sein Auskommen, aber solch ein Unternehmen fordert auch ständig volle Leistung und da ist es dann auch mal nichts mit einem Acht-Stunden-Tag, weiß der Metzgermeister aus Erfahrung.

Im letzten Moment jemanden gefunden

Doch im letzten Moment vor der endgültigen Schließung ging doch noch eine Türe auf und der Pfohrener Metzgermeister Ingo Fricker wird zusammen mit dem Agrartechniker Jörg Fehrenbacher die Metzgerei im vollen Umfang übernehmen. Lediglich eine Woche wird diese nun für kleinere Veränderungen geschlossen sein, am 9. August wird somit die Tuninger Metzgerei unter neuer Führung geöffnet.

"Mir hat es über all die Jahre Spaß gemacht in Tuningen zu arbeiten und für die Tuninger da zu sein, aber irgendwann ist die Luft raus und dann ist halt mal Schluss", so Otmar Kramer. Jetzt ist bei ihm die Freude groß, dass er zwei fachkundige junge Spezialisten gefunden hat und wenn das Aufhören auch schwer fällt, umso beruhigter war es am Samstag um 13 Uhr den letzten Wurstring über die Theke zu strecken.