Alle möglichen Verdächtigen scharen sich um Kommissar Walter Denkste, der wegen der Vielzahl der potentiellen Mörder schier verzweifelt. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder Bote

Theater: Schnurraputzer überzeugen auf der Bühne / Ein urkomisches Stück wird dem Publikum serviert

Die "Doaninger Schnurraputzer" überzeugten mit ihrer Theateraufführung in der Tuninger Festhalle.

Tuningen. Mit der lustigen Kriminalkomödie "Meine Leiche, Deine Leiche, Keine Leiche" sorgten die zehn Akteure für jede Menge Abwechslung und Spannung auf der Bühne, und die Zuschauer hatten bei drei Vorführungen riesigen Spaß.

Alles nimmt seinen Lauf

Im Mittelpunkt stand der skrupellose Tuninger Fabrikant Alfred Greifenbach (Hanno Groh), welcher für die Geldsorgen seiner Familie und Mitarbeiter keinerlei Gnade zeigte. Seine Schwester Felicitas Meise steckt in finanziellen Nöten, das lässt Greifenbach aber kalt wie auch der Geldbedarf für ein weiteres Studium seiner Tochter Dietlinde (Anna Lena Oberlader). Seinen Kompagnon Rupert Graf von Schmierstein serviert er gnadenlos ab. Auch seinen langjährigen Buchhalter und Vater von vier Kindern Gottfried Klinger (Jan Reich) schmeißt er nach einem Griff in die Kasse raus.

Seine Frau Charlotte (Isolde Bieberstein) erträgt die Familiensituation nicht mehr und will sich scheiden lassen. Da jedoch zieht auch sie finanziell den Kürzeren, denn das gesamte Vermögen soll bei Greifenbach bleiben. Lediglich seine langjährige Sekretärin Marlene Dietrich (Gaby Mauch) erträgt die arrogante Art des Chefs geduldig, und nachdem sie erfahren hat, dass sich seine Frau von Greifenbach trennt, will sie ihm ihre Liebe erklären.

All die finanziellen Probleme führen dazu, dass Alfred Greifenbach nicht länger zu ertragen ist und jeder auf seine Art ihn schließlich heimlich vergiften will. Der hochgiftige Cocktail ist mit Zyancali, Schlaftabletten und sonstigen Giften gemischt, und tatsächlich findet der tollpatschige Hausmeister Alfons Mosgruber (Ronald Lenzer) am nächsten Morgen den toten Chef im Büro. Er beordert den exzentrischen Kriminalkommissar Ingo Irre mit seinem Assistenten Walter Denkste (Uwe Plonka) ins Büro. Derweil verschwindet die Leiche immer wieder auf seltsamste Art, mal in der Sperrmüllkiste, mal auf dem Teppich und zwischendurch auch mal im Besenschrank. Die Kommissare verzweifeln ebenso wie der Hausmeister, der die Situation nur noch mit einem Schluck aus der Pulle ertragen kann. Schließlich wird jedoch der vermeintliche Mörder überführt, so scheint es jedenfalls. Da erklären sich jedoch immer mehr zum Mörder, bis sich der Mord tatsächlich als natürlicher Herzinfarkt entpuppt und die Mordabsichten alle nur versucht blieben.

Einmal mehr konnte die Theatergruppe des Sportvereins ihr professionelles Auftreten unter Beweis stellen. Das ist nicht nur ein auswendig gelernter Theatertext, da wird Lokales ebenso eingebaut wie situative Textpassagen. Der Spaß der Akteure auf der Bühne war für das Publikum greifbar – die wochenlangen Vorbereitungen haben sich wieder einmal gelohnt.