Das Gebäude der Kleinkindbetreuung in der Schulstraße ist geschlossen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Gebäude: Betreuung der Kleinkindgruppen als Übergangslösung sichergestellt / Containeranlage bestellt

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates hat die Verwaltung den Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung umfassend über die Schäden am Gebäude der Kleinkindbetreuung in der Schulstraße informiert.

Tuningen. Die Ergebnisse fasst Bürgermeister Ralf Pahlow in einer Pressemitteilung zusammen. Demnach ist eindringende Feuchtigkeit Ende Juli der Einrichtung festgestellt worden (wir berichteten). Die Verwaltung habe umgehend eine Fachfirma mit der Untersuchung der möglichen Ursachen für die Feuchtigkeit im Gebäude beauftragt.

Die Untersuchung von Wand und Decke im nordwestlichen Teil des Gebäudes ergab, dass Teile der Decke und Teile der Wände zwischen den Innen- und Außenverkleidungen durchfeuchtet waren. "Die Nutzung von einem Teil der Räume wurde aufgrund dieser ersten Ergebnisse sofort eingestellt", teilt der Bürgermeister mit.

Umfangreiche Schäden an dem erst zehn Jahre alten Gebäude

Daraufhin wurde Anfang August ein Bausachverständiger mit den weiteren Untersuchungen beauftragt. Dabei wurden in der westlichen Hälfte des Gebäudes von innen mehrere großflächige Öffnungen in der Gebäudehülle geschaffen. Dabei hat sich gezeigt, dass insbesondere in den Übergangsbereichen zwischen Decke und Außenwand erhebliche Feuchteschäden an der Isolierung und am Gebälk bestehen. In den Wänden ziehen sich die Schäden teilweise bis in den Sockelbereich des Gebäudes weiter.

Um eine mögliche Weiternutzung des östlichen Gebäudeteils zu sichern, wurden dort anlässlich eines Dritten Ortstermins nur von außen Gebäudeteile an Wand und Dach geöffnet. Hierbei haben sich die gleichen Schäden durch Feuchte wie im westlichen Teil des Gebäudes gezeigt. Lediglich in der Mitte des Daches konnte keine Feuchtigkeit festgestellt werden.

Die Verwaltung habe die Fraktionen des Gemeinderats umgehend über den Sachstand zeitnah informiert, so Pahlow. "Es wurde festgelegt, das Gebäude Schulstraße 8 für die weitere Betreuung der Kleinkindgruppen zunächst nicht weiter zu verwenden."

Die beiden Kleinkindgruppen wurden zwischenzeitlich in Räume der Ganztagesbetreuung in der Grundschule sowie in die Räume der ehemaligen Hausmeisterwohnung umgesiedelt.

Für die Umnutzung der Räume der ehemaligen Hausmeisterwohnung für die Kleinkindbetreuung hat die Verwaltung kurzfristig positive Stellungnahmen vom Gesundheitsamt und Baurechtsamt erhalten, der Kommunalverband für Jugend und Soziales hat für diese Räume eine vorübergehende Betriebserlaubnis bis Ende 2019 erteilt. Die Betreuung der beiden vollständig ausgebuchten Kleinkindgruppen ist somit als Übergangslösung zunächst sichergestellt.

Die Verwaltung kann derzeit keine Aussage darüber treffen, was die Ursache für die teilweise massiven Schäden am Gebäudekörper der Kleinkindbetreuung ist. Man geht derzeit davon aus, dass es mindestens zwei Jahre dauern wird, bis eine Sanierung des Gebäudes abgeschlossen sein wird.

Die beschriebene Unterbringung der Kinderbetreuung kann nach Auffassung der Verwaltung und der Fachbehörden lediglich als eine kurzfristige Übergangslösung angesehen werden. Der Gemeinderat wurde darüber informiert, dass die für die eine Gruppe genutzten Räume in der Ganztagsbetreuung im Verlauf des Kindergartenjahres bei anwachsendem Bedarf wieder für die Ü-3 Kinder benötigt werden. Für die Hausmeisterwohnung ist eine längerfristige Betriebserlaubnis zudem nicht zu erhalten.

Die Gemeindeverwaltung hat dem Gremium hierzu den Vorschlag unterbreitet, auf dem derzeit freien Baugrundstück Bachstraße 38 die erforderliche Anzahl Container für die Übergangszeit aufzustellen und als Räume für die Kleinkindbetreuung zu nutzen, bis das defekte Gebäude in der Schulstraße wieder in Betrieb genommen werden kann. Hierzu wurden verschiedene Angebote von Fachfirmen vorgelegt, die sich auf die Aufstellung von Spezialcontainern für die Kinderbetreuung spezialisiert haben.

Parallel ist die Verwaltung derzeit intensiv damit beschäftigt, in Zusammenarbeit mit dem Bausachverständigen die Ursachen für die Schäden an dem erst zehn Jahre alten Gebäude zu ermitteln. Ein vorläufiges Bauschadensgutachten soll hierzu Klarheit ergeben.

Nach intensiver Beratung der Angelegenheit hat der Gemeinderat einstimmig eine Fachfirma beauftragt, eine Containeranlage (zehn Container) zu liefern und auf dem Grundstück Bachstraße 38 aufzustellen. Die Containeranlage wird zunächst für die Dauer von 24 Monaten gemietet.

In den nächsten Wochen wird durch die Verwaltung in Zusammenarbeit mit einem Planungsbüro der für die Container erforderliche Bauantrag gestellt, der kommunale Bauhof wird das Gelände auf dem Grundstück Bachstraße 38 entsprechend vorbereiten.

"Verwaltung und Gemeinderat ist es ein großes Anliegen, die Kleinkindbetreuung trotz der jetzt aufgetretenen Schwierigkeiten auch künftig in einer guten Qualität sicher zu stellen. Und natürlich muss schnellstmöglich die Sanierung beziehungsweise Wiederinstandsetzung des schadhaften Gebäudes in der Schulstraße angegangen werden", so der Bürgermeister.