Betrifft: Gefängnispläne Wir von der AGG sagen offen, was uns umtreibt.

Betrifft: Gefängnispläne Wir von der AGG sagen offen, was uns umtreibt. Nein, es sind keine diffusen Ängste, die uns veranlassen, aktiv zu werden und uns gegen das Gefängnisprojekt zu wehren! Neben vielen anderen guten Gründen sind es konkrete Befürchtungen, die sich aus dem Gefährdungspotenzial ergeben, das ein Großgefängnis mit sich bringt. Eine Intension bei der Pressekonferenz war es, zu vermitteln, dass sich in den vergangenen Jahren, nicht zuletzt durch die politischen Umbrüche in Europa, eine veränderte Situation im Bereich der organisierten Kriminalität ergeben hat (Bandenkriminalität, Drogen, Menschenhandel, Prostitution, religiös motivierte Straftaten, Cyberkriminalität). Statistiken aus dem Justizministerium, der Jahresbericht 2011 des Landeskriminalamtes und weitere öffentlich zugängliche Publikationen sprechen ihre eigene Sprache. Ich möchte mich der Fragestellung von Fachleuten anschließen: Sind Großgefängnisse geeignet, den Herausforderungen die sich zwangsläufig aus dieser Entwicklung ergeben, gerecht zu werden? Ich glaube nein! Ich bin erst zufrieden, wenn die Fachleute und die Politik darauf eine nachvollziehbare Antwort haben. Präventionsarbeit und die Resozialisierung von ehemaligen Straftätern sind vordringliche Zukunftsaufgaben, die nicht dadurch gelöst werden, dass man einen Gefängnismoloch auf die grüne Wiese vor unsere Haustüren setzt und hofft, dass nix passiert. Es gibt in Tuningen keine offene Diskussion. Wir haben noch kein einziges nachvollziehbares Pro-Gefängnis-Argument gehört – außer der nebulösen Aussicht auf einen eventuellen "Geldsegen". Dazu kann einem ein Satz aus der Bibel einfallen: Ach wäret ihr doch heiß oder kalt! Entschiedenheit ist hier gefragt, Geradlinigkeit, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, Verantwortung! Lassen wir es nicht zu, dass unsere Dorfgemeinschaft durch unerträgliche Taktiererei auseinanderdividiert wird. Stellen wir uns alle die Frage: "Was bringt es mir? Was bringt es unseren Kindern und Enkeln?" Ulrike Gass Tuningen