Bei der schwäbischen Eisenbahn erwartete die Zuhörer eine völlig neue Version dieses bekannten Volksliedes. Während des Liedes war der engagierte Dirigent plötzlich selbst als Zuggast mit seinem Geißbock auf der Bühne. Wild gestikulierend verdeutlichte er die damalige Geschichte des lustigen Geißentransportes. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Tuninger Stimmen begeistern bei ihrem Konzert / Von der schwäbischen Eisenbahn bis zum König der Löwen

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Ein breit gefächertes Programm boten die Tuninger Stimmen bei ihrem Konzert.

Wer dachte, dass der Projektchor zur Einweihung der frisch renovierten Tuninger Festhalle vor zehn Jahren eine einmalige Sache ist hat sich kräftig getäuscht. Die damaligen Initiatoren mit dem früheren Bürgermeister Walter Klumpp hatten den Grundstein für einen regelmäßigen Kulturhöhepunkt gelegt, und auch beim Jubiliäumskonzert zum Zehnjährigen war die Festhalle wieder bestens besucht.

Das Programm war dann auch breitgefächert, Hits von vorgestern, gestern und heute sorgten für reichlich Abwechslung. Bereits beim Eintreten in die Festhalle deutete die gelungene Dekoration auf eine musikalische Vielfalt hin. Mit dem Titel "Mein Mädchen hat ein Rosenmund" startete das eineinhalbstündige Programm, und die 45 Sängerinnen und Sänger um Dirigent Marcel Dreiling zeigten gleich zu Beginn, dass sich die zehn intensiven Probenabende nebst einem kompletten Probensamstag gelohnt haben.

Bei der schwäbischen Eisenbahn erwartete die Zuhörer nicht nur eine völlig neue Version dieses bekannten Volksliedes, da durften auch die Hinweise auf Stuttgart 21 nicht fehlen. Während des Liedes war der engagierte Dirigent plötzlich selbst als Zuggast mit seinem Geißbock auf der Bühne. Wild gestikulierend verdeutlichte er die damalige Geschichte des lustigen Geißentransportes.

Alle Solisten meisterten ihre Aufgabe mit Bravour, zum Beispiel im Duett Miriam Holtmann und Gregor Daniel oder beim König der Löwen im Einzelsolo oder das Soloquartett mit Christiane Schneckenburger, Carmen Wipf, Elke Hauser und Miriam Holtmann.

Dass sich ein Chorleiter an solch gewagte und entsprechend schwierige Stücke traut sei nicht selbstverständlich, so Gerhard Rometsch, welcher gekonnt den Abend moderierte. Bei den Tuninger Stimmen treffe man stets auf überaus motivierte Sängerinnen und Sänger, mit welchen man auch ohne weiteres einen Schritt weiter als normal gehen könne.

Beim Sprung in die moderne Musikwelt kamen mit Celine Javus und Petra Bell bei "Rolling in the deep" nochmals zwei Solisten zur Geltung wie auch Spaceman Gregor Daniel. Zum ersten Konzert 2002 hatte Gerhard Rometsch das "Tuninger Lied" komponiert, und zum jetzigen Jubiläum durfte dieses als Schlusspunkt nicht fehlen. Die Textpassage "Tuningen, da sind wir daheim" unterstrich, dass sich alle in der Baargemeinde sichtlich wohlfühlen. Bürgermeister Jürgen Roth unterstrich die Wichtigkeit solcher Projekte in einer Gemeinde, zumal es keine Selbstverständlichkeit ist, sich so zu engagieren.