Hauptamtsleiterin Sandra Ittig (von links), Roland Vogel und Ulrich Kunz leeren die Wahlurne. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Freie Liste holt sechsten Sitz / Hans Münch Stimmenführer / LBU jetzt mit vier Räten vertreten / Enttäuschung bei den Unabhängigen

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Klarer Sieger der Gemeinderaswahl war die Freie Liste, die mit fast 50 Prozent künftig die Hälfte des Ratsgremiums stellt. Neben den fünf Amtsinhabern kam als sechster Gemeinderat Holger Ulrich hinzu. Gute Stimmung herrschte auch bei der Liste Bürgerbeteiligung und Umwelt, die von bislang drei Räten mit Emil Maier, Hans Mauch und Barbara Groh ebenfalls einen weiteren Sitz hinzu bekommen hat.

Zwar landete dort Sarah Schnekenburger auf dem vierten Platz, doch aufgrund der Regelung, dass keine Mehrfachbesetzungen mit Mitgliedern aus ein und derselben Familie möglich sind, und Schnekenburgers Mutter Bärbel Groh insgesamt 26 Stimmen mehr bekam, muss sie ihren Sitz an die nächstplatzierte Monika Werner abgeben. Zudem freut man sich bei der LBU, dass sich die Frauenquote im Rat um 100 Prozent erhöht.

Die Enttäuschung indessen war bei der Unabhängigen Wählervereinigung zu spüren, bislang hatte man vier Sitze im Gremium, dies hat sich jedoch auf die Hälfte reduziert.

Neben Fraktionssprecher Friedbert Müller rückt nun Patrick Würthner in das Amt.

Dass es schwierig wird, die bisherige Position zu verteidigen, war Friedbert Müller von vorneherein klar, schließlich kandidierten dort mit Ulrich Kunz, Roland Vogel und Peter Kreutter gleich drei erfahrene Räte nicht mehr, und der angekündigte Generationswechsel mit jungen Kandidaten ging völlig schief.

Erfreut zeigte sich Stimmenführer Hans Münch mit dem sechsten Sitz. Für ihn hat sich die Stabilität innerhalb der Liste und eine aus seiner Sicht guten Arbeit in den vergangenen Jahren bezahlt gemacht.

Bürgermeister Jürgen Roth war insgesamt mit der Wahlbeteiligung (54,6 Prozent ) zufrieden, diese lag auf dem Niveau der letzten Gemeinderatswahl. Die Sperrminorität, die die freie Liste mit dem sechsten Sitz erreicht haben, sieht er zwar etwas kritisch, doch ist dies in Tuningen in der Historie kein unbekanntes Szenario.

Zudem wird in vielen Entscheidungen auch fraktionsübergreifend abgestimmt. Zwar hätte er sich eine noch höhere Wahlbeteiligung gewünscht, allerdings steht derzeit mit der Justizvollzugsanstalt ein anderes brisantes Kommunalthema im Vordergrund, und da sei der Wahlkampf teils ins Hintertreffen geraten, meint der Tuninger Bürgermeister