Diskussionen über Haftanstalt: In der Ortsmitte machte die Aktionsgemeinschaft gegen das Großgefängnis mobil. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Gefängnisgegner sammeln Unterschriften in der Tuninger Ortsmitte / Auch Befürworter kommen an Stand

Von Erich Bieberstein Tuningen. Die Aktionsgemeinschaft gegen das geplante Großgefängnis (AGG) hat am Samstag alle interessierten Bürger in der Tuninger Ortsmitte informiert. Mit großen Schautafeln stellte sie die gesammelten Argumente vor, die gegen den Bau der Haftanstalt sprechen. Flächenverbrauch, Naturschutz und Drogenproblematik, aber auch mögliche Planungsvarianten auf Grundlage des Offenburger Gefängnisses, die Aktionsgegner hatten sich bestens vorbereitet. Und viele Tuninger nutzten auch die Gelegenheit, sich über die Position der Gefängnisgegner zu informieren.

Es gibt zwar noch keine konkreten Entscheidungen für oder gegen den Standort zwischen Tuningen und Weigheim oder auf dem derzeitigen Lias-Gelände, doch könne man nicht erst aktiv werden, wenn alles schon gelaufen ist, so sind sich die Mitglieder des Aktionsbündnisses einig. Solch ein Bau würde die dörfliche Idylle stören, aber auch das funktionierende Miteinander unter den Tuningern, befürchten sie. Man sieht zwar die Notwendigkeit einer Haftanstalt, doch solle man Gemeinden und Städte, die sich um die Ansiedlung des Gefängnisses bemühen, bevorzugen.

Eifrig wurde an den Stehtischen diskutiert, zumal nicht nur Gegner sondern auch Befürworter zum Gefängnis kamen. Die Aktionsgemeinschaft zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden, zahlreiche Unterschriften wurden gesammelt. So wollen die Gegner auch in den nächsten Wochen weiterhin gegen den möglichen Tuninger Standort mobil machen.