Beim Afrika Cup in Äquatorialguinea kommt es zu schweren Ausschreitungen beim Spiel zwischen Ghana und dem Gastgeber (3:0). Foto: dpa

Afrikas Fußball bestätigt alle schlechten Klischees. Die Fans von Turniergastgeber Äquatorialguinea sorgen beim Afrika-Cup für Tumulte, als das Halbfinale gegen Ghana verloren scheint. Die Partie steht kurz vor dem Abbruch. Der Sport gerät wieder in den Hintergrund.

Malabo - Überschattet von Ausschreitungen der Fans von Gastgeber Äquatorialguinea hat Ghana das Finale beim Afrika-Cup erreicht. Im Finale am Sonntag fordern die Black Stars die Elfenbeinküste. Ghana setzte sich am Donnerstagabend nach einer rund halbstündigen Unterbrechung und chaotischen Zuständen im Fußball-Stadion von Malabo gegen das Heimteam mit 3:0 (2:0) durch. Jordan Ayew per Foulelfmeter (42. Minute), Mubaraka Wakaso (45.+1.) und Andre Ayew (75.) erzielten die Tore für das Team von Trainer Avram Grant.

Neun Minuten vor Ende der Spielzeit stand die Partie vor dem Abbruch. Zahlreiche Fans aus Ghana hatten sich in den Innenraum des Stadions geflüchtet, um sich vor Wurfgeschossen der Heimfans in Sicherheit zu bringen. Der Schiedsrichter unterbrach das Spiel. Ein Hubschrauber schwebte wenige Meter über dem Spielfeld. Angeblich setzte die Polizei außerhalb der Arena Tränengas ein, wo die Tumulte laut Medienberichten weitergingen.

Erst als die Ghana-Fans von Sicherheitskräften aus dem Innenraum geführt worden waren, konnte das Spiel in einem mittlerweile fast leeren Stadion beendet werden. Allerdings ließ der Schiedsrichter nur noch drei Minuten spielen, statt der eigentlich noch zu absolvierenden neun Minuten.

Schon vor der Halbzeitpause hatten Zuschauer immer wieder Gegenstände - hauptsächlich Plastikflaschen - Richtung Spielfeld geworfen. Die Ghanaer konnten nur unter Polizeischutz in die Kabine. Schon bei dem von einem skandalösen Elfmeterpfiff begleiteten 2:1 nach Verlängerung im Viertelfinale der Gastgeber gegen Tunesien hatte die Polizei die Spieler des Gästeteams schützen müssen.

Im Endspiel am Sonntag kommt es zu einer Neuauflage der Partie von 1992, als die Elfenbeinküste in einer dramatischen Begegnung mit 11:10 im Elfmeterschießen gewann. Seitdem konnte keines der beiden Fußball-Schwergewichte des Kontinents mehr den Afrika-Cup gewinnen. Ghana stand zuletzt 2010 im Finale, unterlag aber Ägypten (0:1). Der letzte Titel der Black Stars liegt bereits 33 Jahre zurück.

Gegen Äquatorialguinea war Ghana überlegen, musste aber bis kurz vor der Pause auf einen Treffer warten. Als Torwart Felipe Ovono Appiah von den Beinen holte, ließ sich Ayew die Strafstoß-Chance nicht nehmen. Kurz darauf spielte Ghana einen sehenswerten Konter. Wakaso schloss mit links ein. Andre Ayew setzte mit seinem Tor den sportlichen Schlusspunkt.